Shetland Pony

Equus

Herkunft: Shetland-Inseln

Eine der kleinsten Ponyrassen überhaupt, doch nicht Resultat einer künstlich herbeigeführten Verkrüppelung, sondern einer "echten Verzwergung" - bei nur rund 100 cm Stockmaß sind die Tiere harmonisch gebaut. Langer, doch trockener Kopf, kurzer, starker Hals
und gute, lange Schulter. Massiver Rumpf von guter Tiefe und Breite, mit wenig Widerrist, doch kräftiger, runder Kruppe. Enorm stabile, kurze Beine mit kleinen harten Hufen. Fleißige Bewegungen, dabei manchmal etwas trippelnd, große Ausdauer. Alle Farben, auch Schecken, jedoch keine Tigerschecken.

Die Rasse geht möglicherweise auf die prähistorischen Urformen des eiszeitlichen Wald- und Tundrenponys zurück (Typ 1 und 2), die im extrem rauhen Klima verkümmerten. Später kamen mit der Besiedlung der inzwischen von der kontinentalen Landmasse abgetrennten Inseln auch keltische Ponys und um die Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. auch nordische Ponys. Die Pferdchen werden auf den Inseln als Trag-, Zug- und Reittiere verwendet und gedeihen bei spärlichstem Futter und ganzjähriger Haltung im Freien. 1847 wurde die Arbeit von Frauen und Kindern in den englischen Bergwerken verboten, und man setzte unzählige Shetländer als
Grubenponys ein. 1870 gründete Lord Londonderry sein berühmtes Gestüt auf Bressay. Die Ponys erlangten große Beliebtheit als Kinder-, Kutsch- und Zirkuspferde. Die Zucht weitete sich seit der Jahrtausendwende auf die ganze Welt aus. Das Stutbuch wurde 1890 begründet.

Mit freundlicher Genehmigung des Kosmos Verlag entnommen aus:
Haller, Der neue Kosmos Pferdeführer; 4. aktualisierte Auflage (c) 2009 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart