World of AnimalsWorld of AnimalsE-mail: [email protected]




Siebenschläfer

Glis

Herkunft: Europa, Asien

Der volkstümliche Name weist sehr treffend auf die bekannteste Eigenart dieses heimischen Bilches hin: Sein ausgesprochen langer Winterschlaf währt in der Regel von Oktober bis Mai und dauert bei schlechterem Wetter sogar 8 Monate.

Gestalt und Färbung
Mit einer Körperlänge von 13-18 cm und einer Schwanzlänge von 11-15 cm ist der Siebenschläfer der größte Vertreter der Bilche. Seine Färbung unterscheidet ihn deutlich von den anderen Bilcharten. Die Decke des erwachsenen Tieres ist braungrau mit einem feinen Silberschimmer. Junge Bilche sind dagegen mehr rauchgrau mit bläulichem Schimmer, tragen also ein Jugendkleid. Das Auge ist häufig von einem dunklen Augenring umgeben. Unterseits ist dieser Bilch meist weiß, seltener grau oder gelblich. Der buschige Schwanz erinnert an den des Eichhörnchens, wie überhaupt das ganze Tier einem kleinen, silbergrauen Eichhörnchen recht ähnlich sieht.

Lebensraum, Lebensweise
Der im Süden seines Verbreitungsgebietes häufiger vorkommende Bilch bewohnt Flach- und Hügelländer und überschreitet 800 m Höhe nur in Ausnahmefällen. Meist finden wir ihn im Laubwald, daneben auch in Auwäldern, waldnahen Parks und in Obst- und Weingärten. Mitunter überraschen wir ihn auch während seines Tagesschlafs in Wochenendhäusern und Jagdhütten. Der Siebenschläfer zeigt also ähnliche Tendenz zum Kulturfolger wie der Gartenschläfer, wenn auch nicht so ausgeprägt wie dieser.

Als äußerst ortstreuer Revierbewohner bewegt sich der Siebenschläfer meist nur im Umkreis von 100 m um sein Nest. Innerhalb dieses kleinen Reviers wechselt er allerdings häufiger seine Schlafplätze.

Sinne
Wie alle Bilche verfügt auch der Siebenschläfer über gut entwickelte Nachtaugen und feine Sinne für Geruch, Geräusche und Tastreize und ist somit für seine rein nächtliche Lebensweise gut gerüstet.

Bald nach Sonnenuntergang zeugen die stimmreichen Laute, Pfeifen, Murmeln, Muckern und Gurren, von der emsigen Nahrungssuche dieser kletterfreudigen Kobolde.

Nahrung
Der Siebenschläfer verzehrt hauptsächlich Rinde, Knospen, Blätter, Früchte, Beeren, Eicheln, Bucheckern und Nüsse. Im Gegensatz zum beutegierigen Gartenschläfer frißt der Siebenschläfer Insekten und anderes Kleingetier nur als Beikost.

Winterschlaf
Als Überwinterungsquartiere dienen meist selbstgegrabene Erdlöcher, wo sich die Tiere nicht selten zu mehreren aneinander kuscheln. Auch in Baumhöhlen, Felsspalten und in allen möglichen Versteckplätzen in Gebäuden wird überwintert.

Im Herbst fressen sich die Siebenschläfer ein dickes Fettpolster an, das ihnen das Überleben während der langen Schlafperiode ermöglicht. Zwar wachen die Tiere hin und wieder auf, nehmen während dieser Wachphasen aber offensichtlich keinerlei Nahrung zu sich. Der stark reduzierte Energiebedarf wird in der Schlafstarre fast nur durch Fettverbrennung gedeckt.

Die im Herbst gemästeten Siebenschläfer gelten schon seit alters her als geschätzte Leckerbissen und wurden von den Römern in eigens errichteten Glirarien gehalten. Bei uns steht der Siebenschläfer wie alle Bilche ganzjährig unter Naturschutz.

Feinde
Die Feinde des Siebenschläfers sind Baummarder, Wild- und Hauskatzen und die größeren Eulen (Uhu, Waldkauz).

Fortpflanzung
Etwa 4 Wochen nach dem endgültigen Erwachen aus dem Winterschlaf beginnen die Tiere mit der Paarung. Während der Ranzzeit setzen Siebenschläfer Duftmarken durch das Anpressen der Geschlechtsorgane auf den Boden. Die Weibchen werfen nach einer Tragzeit von 30-32 Tagen meist 4-6 Junge. In kühlen und verregneten Sommern werden weniger Junge geboren und im Extremfall fällt die Fortpflanzung sogar völlig aus.

Bei einer Beunruhigung schleppen die Mütter die in Transportstarre verfallenen Jungen in andere Schlupfwinkel. Sie wachsen sehr rasch und haben schon nach 2 Monaten Größe und Gewicht (meist 80-130 g) der Alttiere erreicht. So sind die Jungtiere körperlich gut für den langen Winterschlaf gerüstet. Der tägliche Gewichtsverlust während der Schlafperiode liegt bei etwa 0,2 g.

Alter
Siebenschläfer können ein für Kleinnager erstaunlich hohes Alter von 5-9 Jahren in der freien Natur erreichen.




Die World-of-Animals ist ein Projekt der Firma [ch@IT] Internet Komplettservice
Suchmaschinenoptimierung, Programmierung, WebHosting