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Streifenhörnchen

Tamiini

Herkunft: Nordamerika, Asien

Die in Asien und Nordamerika beheimateten Streifen- oder Backenhörnchen werden in der Alten Welt nur durch den Burunduk oder das Sibirische Streifenhörnchen (Tamias sibiricus) vertreten, während in Nordamerika eine ganze Reihe von Streifenhörnchen beheimatet sind, die hier Chipmunk genannt werden. Da sich alle Streifenhörnchen in ihrem Aussehen und ihrer Lebensweise ähneln, können wir uns hier auf die Beschreibung des Burunduk beschränken.

Burunduk (Tamias sibiricus)
Dieses Streifenhörnchen besiedelt ein außerordentlich ausgedehntes Verbreitungsgebiet, das von Nordjapan im Osten über ganz Sibirien bis in den europäischen Teil Rußlands reicht. Dabei scheint sich die Art allmählich immer weiter nach Westen auszudehnen. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde sie erstmals aus dem Ural gemeldet, überschritt dann die Wolga und hat heute ihre westlichsten Vorkommen nach gesicherten Angaben am Onegasee und in Karelien. Nach unbestätigten Meldungen kommt sie auch schon in Ostfinnland vor.

Es ist anzunehmen, daß der Burunduk noch weiter nach Westen vordringt. Die Art ist auch in unserem Klima durchaus lebensfähig.

Gestalt
Das Streifenhörnchen wird nur etwa halb so groß wie unser Eichhörnchen und bleibt auch kleiner als der Ziesel. Das Fell ist oberseits braungrau und trägt fünf schwarzbraune Längsstreifen. Zu den Flanken hin und mehr noch zum Bauch wird das Fell immer heller. Der Schwanz ist nicht ganz so buschig wie der des Eichhörnchens. Die Backentaschen sind sehr groß und erreichen gefüllt zusammen noch einmal das gleiche Volumen wie der ganze Schädel.

Vom Ziesel, der ja ein reines Erdhörnchen ist, unterscheidet sich der Burunduk durch die breiteren Zehenballen und die weitaus schärferen Krallen. Er zeigt damit auch deutliche Anpassungen ans Baumleben.

Lebensweise
Obschon der Burunduk sehr gut klettert, hält er sich doch meist am Boden auf. Hier legt er auch an geschützter und versteckter Stelle seine Erdbauten an. Der Eingang führt schon nach 1-2 m zu einer Nest- und einer Vorratskammer.

Erst bei Tagesbeginn kommt der Burunduk aus dem Bau, den er dann meist für mehrere Stunden verläßt. Die Zeit außerhalb des Baus wird zu 80% mit der Nahrungssuche verbracht. Bei trockenem Wetter nimmt der Burunduk außerordentlich gerne Staubbäder und wälzt sich in Rückenlage im Sand. Bei Regenwetter bleiben Streifenhörnchen im Bau.

Nahrung
Die Nahrung des Burunduks ist überwiegend pflanzlicher Herkunft. In den geräumigen Backentaschen schafft er Samen, Knospen, Pilze, Getreide und Beeren oft über weite Strecken in Richtung Bau. Manchmal scharrt er auch Futter nach Eichhörnchenart ein. In den sibirischen Zirbelkieferwäldern frißt der Burunduk mit Vorliebe Zirbelnüsse. Mitunter wird er auch auf Feldern und in Gärten schädlich, wo er Saatkörner ausgräbt, Keimlinge abbeißt und Mais, Mohn und Hanf erntet. Daneben frißt er auch Insekten, Reptilien und wohl, wie das Eichhörnchen, gelegentlich auch Jungvögel und räubert Mäusenester aus.

Winterschlaf
Der auslösende Faktor für den Winterschlaf ist vermutlich das Absinken der Temperatur unter +10 °C. In Sibirien verschläft der Burunduk etwa von Oktober bis März 5 Monate. In der Freiburger Population wurden wohl wegen des milden Klimas nur 4 Monate festgestellt. Während der Schlafperiode wacht der Burunduk häufig auf und zehrt dann von seinen Vorräten.

In Sibirien spüren Braunbären im zeitigen Frühjahr die mehrere Kilogramm schweren, nach Futtersorten (Getreide, Samen, Pilze) in verschiedene Kammern sortierten Vorräte auf, graben sie aus und fressen dabei den noch winterschlafenden Burunduk gleich mit.

Fortpflanzung
Die Weibchen werfen nach einer nicht genau bekannten Tragzeit (28-40? Tage) im Norden Rußlands Ende Mai bis Anfang Juni 4 -6 Junge. Weiter südlich (auch in Freiburg) kommt es im Sommer zu Zweitwürfen. Vor der Paarung wedelt das Männchen eigenartig mit dem Schwanz und lenkt so die Aufmerksamkeit des Weibchens auf sich. Untereinander sind die ansonsten friedlichen Männchen während der Brunft sehr reizbar und unverträglich.

Bestand
Der Burunduk wie auch die nordamerikanischen Chipmunks sind häufig.




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