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Sumpfrohreule

Asio flammeus

Herkunft: Europa, Asien, Amerika

Die Sumpfohreule unterscheidet sich in ihrer Lebensweise ziemlich stark von den anderen Käuzen und Ohreulen. Über fast ganz Eurasien, Nordamerika und weite Gebiete Südamerikas verbreitet, bewohnt sie offenes, nasses oder feuchtes Gelände und baut ein regelrechtes, rundliches Nest, das sich stets am Boden befindet. Dabei fügt sie recht kunstvoll gröbere Pflanzenteile zu einer äußeren Hülle zusammen und polstert das Innere mit feinem Material aus. Ein solches Nest ist für Eulen sehr ungewöhnlich.

Brut
Nur selten legen Sumpfohreulen ihre 4 -7 (in guten Jahren bis zu 14) Eier in eine ungepolsterte Bodenmulde. Die Aufzucht der Jungen verläuft ähnlich wie bei den meisten Eulenarten. Nur das Weibchen bebrütet die in zweitägigem Abstand gelegten Eier vom ersten Ei an und hudert die nach 24 -29 Tagen schlüpfenden Jungen ausgiebig; während dieser Zeit schafft allein das Männchen die Nahrung heran. Die Jungvögel beginnen nach 12-14 Tagen umherzuwandern, werden aber erst nach weiteren 10 Tagen flügge.

Lebensweise
Eine weitere Besonderheit der Sumpfohreule ist ihre starke Aktivität am hellichten Tage; natürlich ist sie auch während der Dämmerungsstunden unterwegs. Sie jagt im Pirschflug und von Warten aus auf Kleinsäuger; gelegentlich nimmt sie auch kleinere Vögel, Reptilien und Insekten an. Den überwiegenden Anteil machen jedoch Feldmäuse (in Mitteleuropa) und Lemminge (in Nordeuropa) aus.

Auffällig ist der Balzflug des Männchens: Es umfliegt sein Nistrevier im schaukelnden Fluge, um dann kreisend in oft großer Höhe zu schweben und sich daraus steil herabfallen zu lassen. Hierbei schlägt es die Flügel klatschend unter dem Bauch zusammen, fängt sich über dem Boden ab und beginnt dieses Spiel von neuem. Während der Balz stößt das Männchen tiefe, auf »u« lautende Rufe hervor, während sonst beide Geschlechter häufig einen bellenden, harten Ruf hören lassen. In Nestnähe sind Sumpfohreulen oft angriffslustig, auch »verleiten« sie gerne.

Gestalt
Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, die weibliche Sumpfohreule wird in der Regel etwas größer als das Männchen (Körperlänge 38 cm, Gewicht um 350 g). Die Federohren der Sumpfohreulen sind unscheinbar klein und nur aus der Nähe erkennbar. Bei starker Erregung werden sie stärker aufgestellt. Neben diesem Merkmal unterscheidet sich die Sumpfohreule auch durch ihre nur längsgestreifte Unterseite und vor allem durch das hellgelbe Auge von der etwas kleineren Waldohreule.

Wanderungen
Abhängig vom Nahrungsangebot unternehmen Sumpfohreulen mehr oder weniger weite Wanderungen (»Strichvögel«). Außerhalb der Brutzeit streifen sie weit umher und können sich zu Trupps von 20-30 Tieren zusammenfinden. Die meisten Sumpfohreulen ziehen zum Winter in den Mittelmeerraum, nach Afrika und in den Vorderen Orient. Einige Tiere überwintern auch vor Ort; selbst in Skandinavien wurden - abhängig vom Mäuseangebot - größere Bestände den Winter über beobachtet.

Gefährdung
Bei uns steht die Sumpfohreule auf der Roten Liste der stark gefährdeten Arten.




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