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Trappen

Otididae

Herkunft: Afrika

Trappen sind kräftige Kranichvögel und leben als typische Bodenvögel in Steppen, Halbwüsten und Kultursteppen. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Vogelfamilie liegt im afrikanischen Bereich; hier leben 16 der 22 Arten. Einige von ihnen, wie z. B. die nur 43 cm lange Zwergtrappe (Tetrax tetrax), brüten außer in Afrika auch noch in Europa und Asien.

Australien und das südliche Neuguinea sind die Heimat der Wammentrappen (Eupodotis australis), deren Männchen bis 1,1 m lang werden, während die Weibchen - wie bei vielen anderen Trappenarten auch - mit maximal 0,9 m Gesamtlänge deutlich kleiner bleiben. Diese Lauftrappen, wie die Vögel auch noch genannt werden, bewohnen Grasebenen sowie offene Busch- und Baumsteppen. Während der Balz bläst der männliche Vogel einen großen befiederten Kehlsack, die sogenannte »Wamme«, auf, der auch bei aufrechter Haltung bis auf den Boden reicht und als Resonanzkörper die tiefen Balzrufe verstärkt.

Gestalt
Typische Merkmale der Trappen sind ihre langen, unbefiederten Beine, die bei so vielen Vögeln mit gutem Laufvermögen nur die 3 kräftigen Vorderzehen ausgebildet haben, die langen Hälse, sehr gut entwickelte Blinddärme (zur Aufschließung der Zellulose aus der überwiegend pflanzlichen Nahrung) und die fehlende Bürzeldrüse. Statt dessen haben Trappen Puderdunen; auch die Konturfedern zerfallen ein wenig zu Puder, um so das Gefieder wasserabweisend zu machen. Charakteristisch ist auch ein rötlicher Federfarbstoff, der bei Lichteinfall in wenigen Minuten zu hellen Gelb- und Brauntönen zerfällt.

Wie schon erwähnt, werden die Männchen vieler Trappenarten bedeutend größer als weibliche Vögel (manchmal doppelt bis dreifach so schwer) und sind auch unterschiedlich gefärbt. Nur bei der Flaggentrappe (Eupodotis indica) Indiens ist das Weibchen größer: es hat 51 cm Gesamtlänge gegenüber 46 cm beim Männchen. Während der Balz stellen die Männchen einiger Trappen schlagartig schnell ihre weißen Gefiederpartien zur Schau, die oft weithin als optisches Signal paarungsbereite Weibchen anlocken. Auch laute Balzrufe dienen vielen Trappenarten als Kommunikationsmittel bei der Werbung.

Großtrappe
Besonders eindrucksvoll ist der Anblick balzender Großtrappen (Otis tarda). Bei dieser noch lokal über weite Teile Eurasiens (von Südwesteuropa bis nach Südostsibirien und zur Südostmandschurei) verbreiteten Art erreichen jüngere Hähne etwa 12 kg Gewicht gegenüber den 2,7-4,7 kg der Weibchen. Alte männliche Vögel vom 6. Lebensjahr ab können auch bis zu 15 und 16 kg schwer werden.

Balz
In Balzstellung verwandeln sich die Hähne der Großtrappen durch Anheben des Schwanzes (weiße Unterschwanzdecken), Abwinkeln und Verdrehen der Flügel sowie durch Aufblasen großer Kehlsäcke (Teile der Luftröhre und Luftsäcke) in Sekundenschnelle in weiße, weithin leuchtende Federberge, ohne jedoch währenddessen laut zu rufen, wie es die anderen Trappen tun.

Brut
Bei Großtrappen erbrüten nur die Weibchen das aus 2-3 Eiern (7,9 x 5,5 cm) bestehende Gelege in einer flachen, im Durchmesser bis 40 cm großen Nistmulde, bis nach 21-26 Tagen die Dunenjungen schlüpfen. Bis zum Alter von 10-14 Tagen werden junge Trappen von der Mutter gefüttert; danach nehmen sie dann allein Nahrung auf. Flügge werden Großtrappen im Alter von etwa 5 Wochen; sie bleiben jedoch noch länger mit dem Weibchen zusammen.

Im Herbst und Winter schließen sich dann mehrere solcher »vaterlosen« Familien zu größeren Trupps zusammen. Weibliche Tiere werden nach 3-4 Jahren geschlechtsreif, während die männlichen Großtrappen dazu 5-6 Jahre brauchen. Ältere Männchen ziehen in gesonderten Trupps umher. Während der Fortpflanzungsperiode schließen sich dann mehrere Weibchen kurzzeitig einem Hahn in lockerer Bindung an. Nur in kleinen Beständen konnten außerhalb der Brutperiode bisweilen gemischtgeschlechtliche Trupps von Großtrappen beobachtet werden. Das bekannte Höchstalter von gefangenen Großtrappen beträgt 28 bzw. 50 Jahre.

Weitere Trappenarten
Wie bei alten Hähnen der Großtrappe, bilden sich auch bei manchen anderen Trappenarten in der Kopf- und Halsregion auffällige Federpartien aus, wie z. B. bei der 64 cm großen Kragentrappe (Chlamydotis undulata), die in Nordafrika, auf den Kanarischen Inseln und im asiatischen Raum (bis zur Mongolei) heimisch ist.

Abgesehen von sehr großen Hähnen der Großtrappe ist die bis 1,35 m lange Riesentrappe (Ardeotis kori) mit einem Gewicht von bis 14 kg die größte Art der Familie. Riesentrappen brüten in Afrika vom Süden Äthiopiens und von Somalia bis nach Tansania bzw. von Südangola und Südmoçambique bis zum Kap der Guten Hoffnung.

Lebensweise
Alle Trappen sind recht scheue Vögel und flüchten schon bei geringen Störungen aus großer Distanz. Sie können sehr gut laufen und bringen sich meistens rechtzeitig genug in Sicherheit, um nicht auffliegen zu müssen. Bei starker Bedrohung (und bei einigen Arten während der Balz) sowie in der Zugzeit stellen Trappen ihr gutes Flugvermögen unter Beweis.

Mit lang ausgestreckten Hälsen und Beinen fliegen selbst die mächtigen Groß- und Riesentrappen mühelos im kraftvollen Ruderflug dahin. Sie gehören somit zu den schwersten und größten flugfähigen Vögeln überhaupt.

Gefährdung
Leider nehmen die Trappenbestände weltweit ab, da selbst bei gut an die veränderte Landschaft angepaßten Arten wie der Großtrappe sowohl die zunehmende Besiedlung als auch die Technisierung der Landwirtschaft den Lebensraum dieser prächtigen Vögel rapide zerstört.




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