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Triele

Burhinidae

Herkunft: globale Vorkommen

Die 9 Arten der Triele oder »Dickfüße« bilden eine eigene Familie der Regenpfeiferartigen. Sie sind in wärmeren Trockengebieten fast weltweit verbreitet und fehlen nur auf Neuseeland und einigen Inseln dieser pazifischen Regionen sowie in Nordamerika.

Merkmale
Auch in Mitteleuropa lebt der 41 cm lange und etwa 450-475 g schwere Triel (Burhinus oedicnemus), bei uns ist er allerdings verschwunden. Kennzeichnende Merkmale dieser Regenpfeiferartigen sind die dicken Intertarsalgelenke (»Fersengelenke«) in den langen, gelben Beinen, ihr großer Kopf mit den großen, gelben Augen (dämmerungs- und nachtaktive Vögel) und der recht kurze, aber kräftige gelb und schwarz gefärbte Schnabel. Das Gefieder ist erdfarben braun. Beim europäischen Triel hebt sich auch bei geschlossenen Flügeln eine weiße Flügelbinde ab, während im Fluge 2 helle Streifen auf den Flügeln sichtbar werden. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Triele haben keine Hinterzehe; die 3 Vorderzehen sind durch kleine Spannhäute miteinander verbunden.

Verbreitung
Das Brutgebiet des Triels erstreckt sich von den Kanarischen Inseln und Nordafrika bis nach Süd- und Mitteleuropa und nach Turkestan, Kleinasien und die Arabische Halbinsel bzw. bis Südwestiran, nach Indien, Sri Lanka und Südostasien.

Brut
Triele bevorzugen trockene, nur spärlich bewachsene Ödlandschaften, Steppen und Halbwüsten, wo sie an ruhigen, nicht ständig von Menschen gestörten Örtlichkeiten ihre flachen Nistmulden (Durchmesser: 16-22 cm) anlegen. Das Nest wird entweder überhaupt nicht ausgepolstert oder nur mit kleinen Steinchen oder Pflanzenresten dürftig ausgelegt.

Das Gelege besteht aus 2 Eiern (5,4 x 3,8 cm) und wird 24-26 Tage lang von beiden Altvögeln bebrütet. Die Brutablösungen verlaufen oftmals stark ritualisiert; der abgelöste Vogel schleudert beim Weggehen Steinchen seitwärts mit dem Schnabel weg.

Die Jungen haben ein dichtes, kurzes und bräunlichgrau gefärbtes Dunenkleid und können bereits am 2. Lebenstag umherlaufen (Nestflüchter). Bei Gefahr drücken sich junge Triele flach und völlig regungslos auf den Boden, bis die Altvögel mit einem bestimmten Ruf entwarnen. Anfänglich verteidigen ihre Jungen führende Altvögel recht heftig und »verleiten« sogar gelegentlich; sobald die Jungen aber genügend gut laufen können (schon nach wenigen Tagen), bleiben Triele bei Gefahr in gebührender Entfernung, um die vorzüglich getarnten Küken nicht zu verraten.

In den ersten Tagen zeigen die Eltern ihrem Nachwuchs geeignete Nahrung und bringen kleinere Insekten und andere Gliederfüßer sowie kleine Weichtiere und andere Wirbellose herbei. Später nehmen Triele gelegentlich auch Lurche und deren Larven, Kriechtiere und sogar selten Kleinsäuger auf. Auch Pflanzentriebe und Sämereien gehören - saisonbedingt - zum Nahrungsangebot der »Dickfüße«. Nach 36-40 Tagen unternehmen die Jungvögel ihre ersten Flugversuche; richtig beflogen sind sie im Alter von 6 Wochen. Voll erwachsen sind Triele nach 2 Monaten, geschlechtsreif werden sie wohl noch im 1. Lebensjahr.

Weitere Arten
Viele Zoologen stellen den Riesentriel oder Rifftriel (Burhinus giganteus [Esacus magnirostris]) und den 51 cm langen Krabbentriel (B. recurvirostris) in die eigene Gattung Esacus. Rifftriele sind an ihrem sehr starken, geraden Schnabel und der kontrastreicheren Schwarzweißzeichnung am Kopf von Krabbentrielen zu unterscheiden. Diese haben einen zierlicheren und aufwärts gebogenen Schnabel. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Indien, Sri Lanka und Burma, während Rifftriele weit verbreitet auf den Andamanen, an den Küsten Malayas und der Philippinen sowie auf vielen weiteren Inseln (Salomonen und Neukaledonien) und in Nord- und Ostaustralien leben.

Ebenfalls in Australien und im Süden Neuguineas lebt der 55 cm lange Langschwanztriel (B. magnirostris).

In ihren Lebensgewohnheiten unterscheiden sich alle Trielarten nicht stark voneinander; allerdings besteht das Gelege der Rifftriele in der Regel nur aus einem einzigen Ei (6,3 x 4,5 cm). Hauptsächlich ernährt sich dieser Triel von Krebstieren und Muscheln.




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