Trupiale

Icterus

Herkunft: Mittel-, Südamerika

Die Trupiale, eine artenreiche Gattung der Stärlinge, sind nicht nur besonders farbenprächtige Vögel, sondern zählen auch zu den besten Sängern und Nestbauern der Familie. In den Tropen und Subtropen Mittel- und Südamerikas unterscheiden sich die Geschlechter äußerlich nicht, wohl aber bei den wenigen Arten, die ihre Brutgebiete als Zugvögel in Nordamerika haben.

Lebensweise, Arten
Der dünne, abwärts gebogene Schnabel dieser Vögel eignet sich besonders gut zum Insektenfang; das bedeutet aber nicht, daß Baumfrüchte nicht ebenso gerne verzehrt werden. In Nordamerika ist z. B. der Baltimore-Trupial (Icterus galbula; 18-20 cm Körperlänge) bei den Besitzern der Obstplantagen sehr ungern gesehen, weil die Vögel auf dem Zug von und nach Südkanada in großen Schwärmen einfallen und beträchtlichen Schaden anrichten können. Die kleinste Art, der Obstgarten-Trupial (Icterus spurius; 15-16 cm Körperlänge), hält sich zur Brutzeit gern in den Plantagen Nordamerikas auf, macht sich aber durch das Wegfangen unzähliger Schadinsekten nützlich.

Von den rein tropischen Arten ist der goldgelb befiederte Jamaica- oder Orangetrupial (Icterus nigrogularis) auch bei uns gut bekannt, denn er gehört zu den gern gehaltenen Käfigvögeln. An Kopf, Flügel und Schwanz ist sein Gefieder schwarz. In Gefangenschaft zeigt er sich als guter Sänger und Spötter, ebenso wie der ähnlich gefärbte Weißflügel-Trupial (Icterus icterus; 24-26 cm Körperlänge).

Brut
Bei den Trupialen besteht zwar eine feste Paarbindung; das Männchen ist aber wenig am Brutgeschäft beteiligt. So übernimmt das Weibchen den Nestbau und die Bebrütung der im Norden 4-6, im Süden 2 Eier. Die eigentliche Nistkammer liegt in einem feingewebten Beutel, der von einem Baum herabhängt; er ist jedoch viel kleiner. Für die Brutzeit bevorzugen die Vögel die nähere Umgebung eines Gewässers, da hier die für die Aufzucht der Jungen benötigten Insekten zahlreicher sind.