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Vielfraß

Gulo

Herkunft: nördliche Regionen

Mit dem Vielfraß steht uns der weitaus größte und schwerste Vertreter der Wieselartigen gegenüber, der unter den Mardern an Körperlänge nur noch vom Riesenotter übertroffen wird, der im Gewicht aber deutlich unter dem Vielfraß bleibt. In seinem Äußeren steht der Vielfraß zwischen dem Baummarder (Marder) und dem Braunbär (Bären). Er wird bis zu 20 kg schwer und erreicht eine Körperhöhe von etwa 45 cm. Einschließlich des 15 cm langen Schwanzes wird er bis zu 1 m lang. Sein Fell ist braun, die Stirn und Wangen sowie ein breiter Streifen vom Schulterblatt zur Schwanzwurzel sind gelblichweiß.

Ernährung
Den Namen »Vielfraß« verdankt dieser stattliche Marder einer falschen Übersetzung des skandinavischen »Fjäl-Fräs«, was soviel wie »Felsenkatze« bedeutet. Im übrigen macht er seinem Namen jedoch alle Ehre, wenn er auch nicht nach typischer Marderart mehr tötet, als er fressen kann. Sein ausgeprägter Appetit läßt ihn alles an Getier überwältigen und verzehren, was ihm nicht durch die Flucht entkommen kann. Im Sommer kann sich der Järv dank seiner langsamen und äußerst geräuschvollen, ja polternden Fortbewegungsweise nur von nicht oder langsam flüchtendem Getier ernähren. So bildet denn zur warmen Jahreszeit auch durchaus nicht die tierische Kost den Hauptanteil der Speisekarte, sondern junge Baumtriebe und süße Beeren. Daneben nimmt er Vogelnester aus und frißt Wespenlarven. Jungtiere bis zu Elch- und Renkälbern verschmäht er jedoch auch nicht.

Ganz anders sieht der Speisezettel aber im Winter aus. Nun ist der Vielfraß auf dem schneebedeckten Boden kaum zu hören, so daß er anderen Großtieren weit überlegen ist, da er dank seiner breiten Fußsohlen kaum in den Schnee einsinkt. Jetzt zählen Elche, Rentiere, Füchse und andere Marder zu seinen Opfern. Aber auch allerlei kleinere Beutetiere gräbt er teilweise sogar aus ihrem Lager unter dem Schnee aus, so zum Beispiel Schneehasen, Eichhörnchen, Mäuse, Auer- und Schneehühner. Doch nicht genug, auch menschliche Ansiedlungen läßt er nicht ungeschoren. Er plündert Fallen, bricht in Blockhütten ein und verschlingt dort alles Eßbare. Diese Eigenschaften und die Tatsache, daß sein eher bärenartig struppiges, wenn auch sehr weiches Fell nicht besonders begehrt ist, machen ihn nicht unbedingt zum Freund der ansässigen Menschen, die ihn nur als lästiges Raubwild betrachten. Da er sich durch den Menschen aber nur schwer erlegen läßt und auch die größeren Raubtiere ihn wegen seiner gut ausgeprägten Stinkdrüse lieber meiden, ist sein Bestand noch nicht bedroht.

Lebensweise
Wie aus den Schilderungen der Nahrungsgewohnheiten des Bärenmarders schon hervorgeht, ist er ein Bewohner großer Wälder, und zwar im Norden Eurasiens und Amerikas. Er lebt wie alle Marder den größten Teil des Jahres als Einzelgänger in einem sehr großen, bis zu 2000 km2 umfassenden Gebiet, das er bei seinen Wanderungen immer wieder an bestimmten Stellen mit Kot- und Duftmarken markiert. Er bewohnt innerhalb seines riesigen Territoriums keine festen Baue, sondern legt sich nach Bedarf flüchtig gegrabene Erd- oder Schneegruben an. Trotz hervorragendem Klettervermögen hält sich der Järv meistens am Boden auf.

Fortpflanzung
Einmal im Jahr gibt der Vielfraß für einige Wochen im Mai sein Einsiedelleben auf und sucht sich einen Geschlechtspartner. Die Begattung findet nach Marderart statt, das heißt, der Rüde packt das Weibchen am Nackenfell, schleppt sie teilweise auch eine Zeitlang umher, bis die Fähe schließlich bereit ist und die Tiere die Begattung auf der Seite liegend vollziehen. Nach etwa 7-9 Monaten werden im Februar bis März 2-4 sandfarbene, etwa 13 cm lange Junge zur Welt gebracht. Nach einer Säugezeit von etwa 10 Wochen füttert die Mutter ihre Jungen mit vorgekautem Fleisch. So entwickeln sich die kleinen Vielfraße nun relativ schnell und gleichen bereits nach 3 Monaten ihren Eltern in Größe und Färbung. Trotzdem bleibt der Familienverband noch längere Zeit zusammen, denn erst zum Ende des 2. oder sogar auch erst im 3. Lebensjahr werden die Jungen selbständig und verlassen die Mutter.




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