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Waldsänger

Parulinae

Herkunft: Amerika

Die große Familie der Waldsänger zählt weit über 100 Arten, die nur in der Neuen Welt verbreitet sind. Sie steht im zoologischen System in der Nähe der Tangaren. An dieser Stelle werden nur die Waldsänger i.e.S. behandelt.

Verbreitung
Die kleinen (10-19 cm Körperlänge) und oft leuchtend bunt gefärbten Waldsänger sind neotropischer Herkunft (Mexiko bis Südamerika). Die meisten Arten besiedeln aber während der Brutzeit als typische Zugvögel ganz Nordamerika. Hier fallen sie besonders ins Auge, denn die nearktische Vogelwelt ist arm an Vogelarten (nur etwa 750). Gern werden die Vögel mit den Grasmücken (Unterfamilie Sylviinae) der Alten Welt verglichen. Der Myrten- oder Kronwaldsänger (Dendroica coronata) überwintert auch im östlichen Nordamerika, der Palmsänger (Dendroica palmarum) in Florida. Andere Arten verlassen die Tropen nie; sie sind dort Standvögel.

Merkmale
Typisch für die Waldsänger ist ihr schlanker, spitzer Schnabel, der am Grunde oft von Borstenfeldern umstellt ist. Die Zungenspitze kann geschlitzt sein, ist aber nie pinselförmig ausgefranst (Pitpits).

Das stumpfe Gefieder reicht von dunkelgrauen und olivbraunen Tönen über eine kräftige Farbpalette bis zu leuchtendem Gelb, Blau oder Rot. Das Brutkleid der in Nordamerika brütenden Männchen unterscheidet sich sehr stark vom Ruhekleid, das erst im Herbst nach Erreichen der Überwinterungsgebiete angelegt und schon vor dem Abflug nach Norden wieder gewechselt wird. Das Ruhekleid ist häufig dem Gefieder der Weibchen sehr ähnlich und unterscheidet sich - im Gegensatz zum Brutkleid - nur unwesentlich von Art zu Art. Bei den rein tropischen Arten sind beide Geschlechter gleich gefärbt, dabei aber oft das ganze Jahr über recht bunt.

Lebensweise
Die meisten Waldsänger bewohnen, z. T. recht gesellig, die oberen Baumstockwerke; nur wenige halten sich in Bodennähe auf oder sind sogar vollständig an den Boden gebunden. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Pflanzenteilen und Früchten. Die Waldsänger können Insekten im Flug erbeuten oder - häufiger - direkt von Blättern und Bäumen absammeln. So pickt der Baumläufer- oder Kletterwaldsänger (Mniotilta varia) seine Nahrung nach Art der Baumläufer aus den Rindenspalten der Bäume.

Deutlich sind die Lebensräume der einzelnen Arten getrennt. Dabei wurden Nadel- und Laubwälder ebenso wie Sümpfe und Buschland besiedelt. Einige tropische Arten haben sich auf die Mangrovenwälder entlang der Küsten spezialisiert.

Trotz ihres Namens treten die Waldsänger kaum wegen besonderer Gesangsleistungen in Erscheinung; vielmehr ist ihre Stimme sehr hoch und zart. Der Gesang wird jedoch meist ausdauernd vorgetragen. Die größte Art, der 19 cm lange Gelbbrust-Waldsänger (Icteria vireus), macht eine Ausnahme. Nicht nur die laute und tiefe Stimme, sondern auch die Fähigkeit, vorzüglich zu spotten, haben ihm den Namen »Bauchredner« eingetragen.

Brut
Die Nester der nordamerikanischen Brutvögel werden überwiegend vom Weibchen gebaut; nur selten beteiligt sich das Männchen. Die Form des Nestes variiert ebenso wie die Nestlage von Art zu Art: So findet man in den Bäumen offene, napfförmige Nester ebenso wie überdachte mit seitlichem Eingang in den unterschiedlichsten Höhenlagen. Einige Arten sind Höhlenbrüter und nutzen verlassene Spechthöhlen oder Nistkästen. Die 4-5 Eier bebrütet das Weibchen stets allein und wird dabei nur ausnahmsweise vom Männchen gefüttert.

Anders verhalten sich die tropischen Arten. Hier stehen die Nester oft in der dichten Bodenvegetation, die Gelegezahl ist geringer (2-3 Eier), zudem ist das Männchen am Nestbau und bei der Brutpflege viel stärker beteiligt.

In manchen Fällen helfen verschiedene Waldsänger-Arten sich untereinander bei der Aufzucht der Jungen. Dieses Verhalten läßt auf einen starken Brutpflegetrieb schließen. Unbeabsichtigt wird diese Hilfe auch dem Kuhstärling (Molothrus ater, Stärlinge) zuteil, der als Brutschmarotzer in Nordamerika die Rolle des mitteleuropäischen Kuckucks einnimmt.




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