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Wanderfalke

Falco peregrinus

Herkunft: globale Vorkommen

In den Jahren seit 1950 hat der Bestand des Wanderfalken in seinem gesamten europäischen Verbreitungsgebiet erheblich abgenommen. Das Brutgebiet (etwa 17 Rassen) erstreckt sich über die Küsten des südlichen Grönland, ganz Nordamerika (auch Teile der Arktis) und Teile Südamerikas (Südargentinien, Südchile, Feuerland, Falklandinseln), Eurasien (mit Ausnahme eines Gürtels vom Schwarzen Meer und vom Kaukasus ostwärts durch Zentralasien bis zum Gelben Meer und Korea sowie mit Ausnahme des südlichen Iran und der Regenwaldgebiete Südostasiens), die pazifische Inselwelt von Sumatra bis zu den Philippinen und Neuguinea, Australien sowie Afrika (ohne die Wüstengebiete im Norden und den tropischen Regenwaldgürtel) und Madagaskar.

Gestalt
Wanderfalken sind 38-48 cm lang; die Weibchen werden mit 0,9-1,3 kg Gewicht erheblich größer als die 0,58-0,75 kg schweren männlichen Vögel. Sie sind im Felde an der bedeutenden Größe, den langen, spitzen Flügeln und dem kurzen, sich am Ende verjüngenden Schwanz zu erkennen. Auch der schwarze Bart- oder Backenstreif ist ein gutes Merkmal. Bei den Altvögeln trägt die helle Unterseite eine schwarze Querbänderung, während Jungvögel unterseitig dunkler und längsgestreift befiedert sind. Bei ausgewachsenen Wanderfalken hat nur die Kropfregion tropfenförmige Flecke; das Gefieder der Oberseite ist dunkel blaugrau.

Nahrungserwerb
Wanderfalken fliegen mit kraftvollen, flachen und schnellen Flügelschlägen (260 Schläge/Minute). Sie können bei der Jagd auf Vögel entweder im schnellen Ruderflug von 45-60 km/h (normale Fluggeschwindigkeit) auf 100 km/h beschleunigen oder im rasanten Sturzflug aus großen Höhen und mit halb oder sogar völlig angelegten Flügeln Endgeschwindigkeiten von 270-320 km/h erreichen. Genaue Messungen an steil herabstoßenden Wanderfalken ergaben 270 km/h bei einem Fallwinkel von 30° sowie 350 km/h bei 45° Fallwinkel.

Die Wanderfalken Mitteleuropas jagen fast ausschließlich Vögel, wenn auch gelegentlich Junghasen, Kaninchen, viele Nagetierarten sowie Lurche, Kriechtiere und selbst Insekten als Wanderfalkennahrung nachgewiesen worden sind. Insgesamt sind mindestens 210 Vogelarten als Beutetiere bekannt. Wanderfalken schlagen somit unter allen Greifvögeln die größte Vielfalt an Beutetieren.

Brut
Als Brutgebiete nehmen Wanderfalken sehr verschiedenartige Landschaften an. So legen sie ihre 3-4 Eier im Süden des Verbreitungsgebietes auf Felssimsen oder in den Baumnestern anderer Vogelarten ab (vor allem die nördlichen Falkenpopulationen), während sie in den großen Ebenen in flachen Bodenmulden brüten. Wie alle Falken tragen Wanderfalken keinerlei Nistmaterial ein. Südliche Populationen beginnen bereits im März mit der Brut, während Wanderfalken im Norden ihres Verbreitungsgebietes oftmals erst im Juli geeignete Umweltbedingungen vorfinden. Es wird nur 1 Jahresbrut hochgezogen. Die Eier (5,2 x 4,1 cm) werden im Abstand von 2-3 Tagen abgelegt und vom 1. oder 2. Ei an überwiegend vom Weibchen bebrütet. Der männliche Partner schafft indessen die Nahrung herbei. Nach 28-29 Tagen (pro Ei) schlüpfen die zunächst mit einem schütteren, reinweißen Dunenkleid bedeckten Jungen. Das 2. Dunenkleid ist länger, dichter und auf der Oberseite graubraun, unten dagegen heller braungelb gefärbt.

Anfänglich (während der ersten 2 Wochen etwa) werden junge Wanderfalken intensiv vom Weibchen gehudert und gefüttert (»geatzt«); später fliegen dann beide Partner auf Beutejagd, und auch das Männchen beteiligt sich direkt an der Fütterung der Jungen. Diese bilden nach etwa 18 Tagen die ersten Konturfedern aus und beginnen nach weiteren 3 Tagen mit Flugübungen. Im Alter von 35-42 Tagen werden Wanderfalken flügge, sind aber noch ungefähr weitere 2 Monate von den Eltern abhängig. Das bekannte Höchstalter freilebender Wanderfalken beträgt über 15 Jahre.

Wanderungen
Je nach Brutgebiet sind Wanderfalken Stand-, Strich- oder Zugvögel. Besonders die nördlichen und östlichen Populationen ziehen zum Überwintern südwestwärts oder südwärts (östliche Brutvögel) und überwintern in Mitteleuropa, im Mittelmeergebiet und in Südasien. Mitteleuropäische Wanderfalken sind meist Standvögel; jedoch ziehen die Jungvögel oft weit umher.

Gefährdung
Der Bestand des Wanderfalken ging in allen dichtbesiedelten Teilen der Welt in den letzten Jahrzehnten stark zurück. Gefährdet ist er durch giftige Insektenvernichtungsmittel, die sich auf dem Weg über seine Beutetiere in ihm anreichern und zur Unfruchtbarkeit führen können. Außerdem ist er direkt durch Falkner gefährdet, die ihn gerne zur Beizjagd verwenden. Bei uns steht der Wanderfalke heute auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Die wenigen bekannten Horste werden deshalb zur Brutzeit rund um die Uhr bewacht.




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