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Wespenbussard

Pernis apivorus

Herkunft: Europa, Asien

Die 51-58 cm langen und 0,4-1,05 kg schweren Wespenbussarde tragen ihren Namen völlig zu Recht, denn sie ernähren sich vorzugsweise von Wespen, deren Larven und Waben. Auch Hummeln und Bienen sowie vielerlei andere Insekten, Spinnen und andere Gliedertiere nehmen Wespenbussarde häufig zu sich. Sie sind auch in ihrem Körperbau an diese Nahrung angepaßt. So haben sie eine starke, schuppenartige Befiederung zwischen Schnabelwurzel und Augen, zu Schlitzen verengte Nasenlöcher und zu Scharrfüßen umgebildete Fänge. Daher unterscheiden sie sich genügend von anderen Greifvögeln, um sie in eine eigene Unterfamilie der Habichtartigen zu stellen. Neben dem in fast ganz Europa und in Asien bis Java, Borneo und zu den Philippinen als Brutvogel verbreiteten Wespenbussard gehört noch der Celebes-Wespenbussard (Pernis celebensis) von Celebes und den Philippinen (ohne Palawan) in diese Unterfamilie. Einige Zoologen betrachten die Wespenbussarde Mittel- und Ostasiens, Indiens, der Sunda-Inseln, Palawans und der Philippinen als eigene Art (Malayen-Wespenbussard, Pernis ptilorhynchus) und beschränken das Verbreitungsgebiet des auch in Europa heimischen Wespenbussards nach Osten hin auf Westsibirien und »Transkaukasien«.

Wespenbussarde sind in den warmen Trockengebieten und ausgedehnten Waldregionen Europas gar nicht so selten, wie oft angenommen wird. Ihre unauffällige Lebensweise und auch die große Ähnlichkeit mit Mäusebussarden (Buteo buteo) führen oft dazu, daß man den Bestand an Wespenbussarden nicht richtig einschätzt.

Merkmale
Wespenbussarde unterscheiden sich durch ihren längeren Schwanz (mit 2 dunklen Binden auf der Unterseite), die längeren Flügel mit ihren parallelen Kanten und dem schlankeren, länger nach vorne herausragenden Kopf von Mäusebussarden. Oftmals bieten auch die Flügelunterseiten mit ihren dunklen Flecken im Bereich der Handwurzel sowie dem dunklen Band am hinteren Flügelrand ein Unterscheidungsmerkmal. Die Färbung und auch die Gefiederzeichnung sind bei Wespenbussarden allerdings ebenso variabel wie bei Mäusebussarden und bieten daher schlechte Erkennungszeichen.

Wanderungen
Wespenbussarde fallen besonders zur Zugzeit auf, wenn sie in oft recht großen Trupps innerhalb weniger Tage (meist in der Zeit zwischen Mitte August und Mitte September) in Mitteleuropa durchziehen und südwärts in die tropischen Regenwaldgebiete Äquatorialafrikas wandern. Erst gegen April-Anfang Juni, wenn die Wespen in den Brutgebieten der Wespenbussarde bereits zahlreiche Nachkommenschaft in großen Nestern hochziehen, kehren diese Greifvögel zu ihren angestammten Nistbezirken zurück.

Brutbiologie
Viele Wespenbussarde kehren wahrscheinlich bereits fest verpaart ins Brutrevier zurück und beginnen schnell mit dem Bau eines neuen Horstes. Diese Greife sind im Brutgebiet weit mehr territorial als z. B. Mäusebussarde; Artgenossen werden oft schon aus 1500 m Entfernung und mehr vertrieben. Nur selten bessern Wespenbussarde bereits vorhandene Nistanlagen aus. Beide Partner teilen sich die Arbeit; meist befinden sich die neuen Horste in hohen Bäumen an Waldrändern. Das Gelege besteht zumeist aus 2, sehr selten auch aus 1-3 Eiern (4,9 x 4,1 cm) und wird von beiden Partnern, oft überwiegend nur vom weiblichen Wespenbussard, 30-37 Tage lang bebrütet (Legeabstand 3-5 Tage, Brutbeginn ab 1. Ei). Die Jungen tragen zuerst ein weiches Kleid aus langen, bräunlichen (Oberseite) und kürzeren, weißen Dunen (Unterseite). Das 2. Dunenkleid ist dichter, kürzer und vollständig weiß.

Anfänglich atzen (füttern) und hudern (wärmen) beide Altvögel ihren Nachwuchs. Wespen- und Hummellarven bilden in der 1. Woche den Hauptanteil der herbeigetragenen Nahrung. Später bringen Wespenbussarde ihren Jungen auch kleine Wirbeltiere zum Horst.

Anders als alle anderen Greifvögel Europas spritzen junge Wespenbussarde ihren Kot nicht weit über den Horstrand hinaus, sondern setzen ihn auf dem Nestrand ab, so daß unterhalb des Brutbaums auf dem Erdboden nur selten auffällige weiße Flecken zu sehen sind. Flügge werden Wespenbussarde etwa mit 44 Tagen. Die ältesten bekannten Ringvögel wurden 23 bzw. 28 Jahre alt.




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