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Wickelbär

Potos flavus

Herkunft: Mittel-, Südamerika

Die Gestalt des Wickelbären ähnelt der des Makibären, ist aber etwas gedrungener und kurzbeiniger. Das Fell ist sehr dicht und samtartig, oberseits bräunlich, unterseits gelblich. Da aber auch die Tiere einer engeren Region sehr stark variieren, ist es nahezu unmöglich, die Fellfärbung der Wickelbären genauer anzugeben. Das auffallendste dieser Kleinbären ist jedoch noch nicht ihre Färbungsvielfalt, sondern der mit fast 50 cm nahezu körperlange Greifschwanz, der sich von der Basis gegen die Spitze allmählich verjüngt und ringsum gleichmäßig kurz behaart ist. Dieser Greifschwanz dient den Tieren, gleich den mit Wickelschwänzen versehenen Beuteltieren, als 5. Hand, mit der sich die Wickelbären ausgezeichnet im Geäst ihrer Aufenthaltsbäume verankern können. Ebenfalls der behenden Bewegung in diesem Lebensraum dienen die mit der vollen Sohle und etwas nach einwärts aufgesetzten, mit stark gekrümmten und sehr scharfen Krallen versehenen Füße, deren Zehen zur Hälfte mit elastischen Häuten verbunden sind.

Verbreitung
Der Wickelbär bewohnt als einzige Art seiner Gattung die tropischen Wälder Mittel- und Südamerikas bis zu einer Höhe von 2500 m.

Ernährung
Der Wickelbär besitzt unter den Kleinbären das am stärksten reduzierte Gebiß. Er ernährt sich damit in der Hauptsache von süßen, reifen Früchten wie wilden Feigen, Avocados, Mangos und Guajaven. Ebenso nimmt er weichschalige Nüsse und macht Jagd auf Insekten, die jedoch hinter der pflanzlichen Nahrung zurückstehen. Sehr gerne nimmt er Bienennester aus, um an den Honig zu gelangen, und bedient sich dabei seiner scharfen Krallen.

Lebensraum
Der Lebensraum der Wickelbären sind die Baumkronen, in denen sie nachts die tagaktiven Kapuzineraffen Südamerikas vertreten. Sie leben dort einzeln, paarweise oder in kleineren Gruppen, scheinen aber nur wenig sozialen Zusammenhalt zu haben.

Beim Marsch durch die Baumkronen lockert der Wickelbär seinen um einen Ast geschlungenen Schwanz erst, wenn er mit seinen Füßen festen Halt gefunden hat. Nicht selten hängen die Tiere auch nur an Schwanz und Hinterbeinen kopfab von einem Ast herunter und verzehren dabei eine Frucht, die sie zwischen ihren Vorderpfoten halten. So nützlich der Schwanz als Klammerorgan für die Verankerung in den Bäumen ist, so dient er doch nicht als Greiforgan, das zum Beispiel Nahrung heranholen kann, wie dies bei einigen Greifschwanzaffen der Fall ist. Ebenso fehlt dem Schwanz des Wickelbären auch die Ausbildung der Greifschwielen, die den Schwanz jener Affen so außerordentlich tastempfindlich werden läßt.

Fortpflanzung
Wickelbären besitzen keine feste Paarungszeit, sondern die Weibchen können das ganze Jahr über in Hitze kommen und lassen sich dann von einem Männchen nach einem charakteristischen Vorspiel decken. Bei diesem Vorspiel massiert das Männchen die Flanken seiner Partnerin mit den Vorderpfoten, und diese läßt dabei ein »Unterwürfigkeitszirpen« vernehmen. In einer Baumhöhle bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von 112-118 Tagen 1-2 Junge zur Welt, die in ihrer Entwicklung gleich dem Nasenbären wesentlich weiter fortgeschritten sind als die Neugeborenen der anderen Kleinbären. Sie werden etwa 16-18 Wochen von der Mutter gesäugt, nehmen aber bereits nach dem 35. Tag auch schon erste feste Kost auf. Der Gehörgang öffnet sich bereits am 1., spätestens aber nach dem 5. Tag, die Augen nach dem 7.-19. Tag. Mit 2-3 Monaten ist der Greifschwanz voll funktionsfähig. Die Geschlechtsreife erlangen die Weibchen mit 30, die Männchen mit 18 Monaten. Zwischen der Mutter und dem Jungen herrscht ein reger stimmlicher Kontakt.

Gefährdung
In geschlossenen Waldgebieten sind Wickelbären noch ziemlich häufig, doch sind sie besonders in Mittelamerika durch Waldrodungen gefährdet.




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