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Wildesel

Equus africanus

Herkunft: Afrika

Der afrikanische Wildesel ist heute akut von der Ausrottung bedroht. Früher war er einmal über das ganze nördliche Afrika verbreitet. Heute kommt er nur noch in 2 Unterarten vor, die kleine Restbestände bilden. Die nordöstliche Unterart, der Nubische Wildesel (Equus africanus africanus), kommt noch in kleinen Populationen, deren genaue Größe unbekannt ist, in den Küstengebirgen des Roten Meeres in Eritrea und im Sudan vor.

Der Somali-Wildesel (Equus africanus somaliensis) lebt noch in Äthiopien, vor allem in der Danakilwüste und in Somalia, wo die Bestände allerdings zurückgehen, während sie in Äthiopien einigermaßen geschützt sind. Insgesamt wird der Bestand auf nur noch 3000-4000 Tiere geschätzt.

Gestalt
Der Wildesel hat, je nach Rasse, eine Widerristhöhe von 113-140 cm bei einem Gewicht um 275 kg. Die Gestalt ähnelt der der Pferde; Esel sind jedoch leichter gebaut. Die Kruppe ist kurz und steiler abfallend als beim Pferd. Das Schwanzende der Esel trägt eine Quaste aus langen Haaren. Wildesel haben lange, spitze Ohren. Die kurze Stehmähne bildet keinen Stirnschopf, sie reicht nur bis zum Scheitel. Die Hufe der Esel werden steil aufgesetzt; sie sind hart und bilden eine kleinere Trittfläche als die des Pferdes. Kastanien, warzenartige Verdickungen, haben Esel nur an den Vorderbeinen an der Innenseite der Unterarme. In der Umgebung der Schnauze ist das Fell weißlich. Das Gesäuge besteht aus 2 Zitzen.

Lebensraum
Wildesel leben in trockenen Landschaften: Wüsten, Halbwüsten, Gras- und Dornbuschsteppen. Sie halten sich oft auf steinigem und zerklüftetem Untergrund auf. Im Gebirge bewohnen sie auch steile Hänge. Wasserstellen müssen für die Esel wenigstens alle paar Tage erreichbar sein.

Lebensweise
Wildesel-Hengste bilden Territorien. Ein Männchen besetzt ein Gebiet bis zu 10 km2 Größe. Innerhalb des Reviers halten sich auch Stuten und Fohlen in Trupps bis zu 10 Tieren auf. Manchmal wachsen solche Herden auf etwa 30 Köpfe an. Bei extremem Wassermangel verlassen die Herden das Territorium und schließen sich zu größeren Verbänden zusammen, die auf der Suche nach Wasser weit umherwandern. Rudel von Männchen werden von einem territorialen Hengst nicht vertrieben, solange sie sich nicht den Weibchen nähern. Der Revierinhaber markiert sein Territorium durch Dunghaufen, die er an der Grenze absetzt. Der Besitzanspruch wird von ihm außerdem durch häufiges Geschrei und durch auffälliges Sich-zur-Schau-Stellen als Revierinhaber bekräftigt.

Wildesel sind vorwiegend nachts und in der Dämmerung aktiv. In der Tageshitze suchen sie nach Möglichkeit den Schatten auf. Wilde Esel sind leicht beweglich. Sie entfliehen einer Gefahr in schnellem Lauf. In steinigem und steilem Gelände bewegen sie sich mit Sicherheit und Ausdauer. Dem Menschen gegenüber sind sie sehr scheu und ergreifen die Flucht, sobald sie seine Anwesenheit bemerkt haben. Esel fliehen nicht so ungestüm wie Pferde. Notfalls setzen sie sich gegenüber einem Feind zur Wehr. Die Herde bildet dann einen Kreis, aus dem heraus sich die Esel durch Ausfälle mit Hufschlägen und Bissen verteidigen. Gehör und Gesicht stehen unter den Sinnen der Wildesel obenan. Auch das Geruchsvermögen ist gut.

In ihrem heutigen Verbreitungsgebiet haben Wildesel außer dem Menschen keine Feinde. Früher wurden ihnen Löwen, Leoparden und Hyänen gefährlich.

Die Stimme ist das von Hauseseln her bekannte »I-A«-Geschrei. Außerdem prusten und schnauben sie in der Art der Pferde. Die Körperpflege der Wildesel besteht im Scheuern an Felsen oder Bäumen. Außerdem nehmen sie Sandbäder. Nach dem Wälzen schütteln sie sich den Staub aus dem Fell. Gelegentlich beknabbern sie sich gegenseitig die Mähne. Mit den Hinterbeinen kratzen sich Esel im Bereich von Hals und Schultern.

Fortpflanzung
Territoriale Hengste bekämpfen sich an den Grenzen ihrer Bereiche, wenn eine rossige Stute in der Nähe ist. Wenn dieses Weibchen sich außerhalb eines Territoriums aufhält, hindern sich die Hengste in diesem »Niemandsland« gegenseitig am Deckakt. Im Territorium wird ein rossiges Weibchen vom Revierinhaber getrieben und am Entweichen gehindert. Das Männchen flehmt und schreit in dieser Zeit häufig. Die Begattung wird von einem leichten Biß des Hengstes in den Widerrist der Stute begleitet. Nach einer Tragzeit von 111/2-12 Monaten (beim Hausesel fast 1 Monat mehr) setzt die Stute 1 Fohlen, das als Laufjunges seiner Mutter bereites am ersten Lebenstage zu folgen vermag. Die Mutter leckt das Junge trocken. Da das Fohlen seine Mutter erst kennenlernen muß, vertreibt die Mutterstute in den ersten Lebenstagen alle Artgenossen und anderen Großtiere aus dessen Nähe. Das Junge würde sich anderenfalls eventuell einem fremden Tier anschließen. 10-15 Tage nach dem Setzen wird die Stute wieder rossig. Das Fohlen bleibt etwa 1 Jahr bei der Mutter. Im Alter von 2-3 Jahren werden Esel fortpflanzungsfähig. Mit 5-7 Jahren besetzen Hengste ein Territorium. In Gefangenschaft erreichen Esel ein Alter von mehr als 40 Jahren.




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