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Wildschafe

Ovis orientalis

Herkunft: Asien

Neuerdings unterteilt man die Wildschafe in die Orientalischen Wildschafe (Ovis orientalis), zu denen alle europäischen Kleinschafe gehören, und das Riesenwildschaf oder Argali (Ovis ammon). Die Wildschafe bilden zahlreiche Unterarten, die sich in Hornform, Größe und Färbung unterscheiden. Fast jedes innerasiatische Hochgebirge hat seine eigene Rasse mit eigener Hornform und Körpergröße.

1. Europäisches Mufflon, Muffelwild (Ovis orientalis musimon); kommt auf Sardinien und Korsika noch wild vor; in Europa, auch Deutschland, vielfach eingebürgert. - 2. Zypernmufflon (O. o. ophion); kleinste Unterart. - 3. Elburs-Wildschaf, Asiatisches Mufflon (O. o. orientalis); die Weibchen dieser Rasse sind hornlos. - 4. Armenisches Wildschaf (O. o. gmelini). - 5. Kreishornschaf (O. o. cycloceros); in Afghanistan. - 6. Arkal, Ostkaspisches Wildschaf (O. o. arkal). - 7. Steppenwildschaf (O. o. vignei); in Kaschmir. - 8. Argali, Altai-Wildschaf (O. ammon ammon); größte Unterart der Wildschafe. - 9. Kara-Tau-Wildschaf (O. a. nigrimontana). - 10. Marco-Polo-Wildschaf, Pamir-Wildschaf (O. a. polii); extrem lange Hörner mit 2 Windungen.

Gestalt
Die Rassen des Wildschafes sind von sehr unterschiedlicher Größe. So hat das Mufflon z. B. eine Widerristhöhe von 70 cm, das Argali von 125 cm, während die Gewichte 125 kg gegenüber 230 kg betragen. Die Weibchen bleiben etwa ein Viertel kleiner als die Männchen. Der Rumpf der Wildschafe ist mäßig schlank und schmal, die Beine sind hoch und schlank. Das Fell ist im Sommer glatt und kurz, im Winter lang und wollig. Einige Unterarten haben einen Halsbehang. Das Fell ist meist gut eingefettet und wirkt daher wasserabweisend. Die schneckenförmig gewundenen Hörner können den Weibchen fehlen (korsisches Mufflon, Zypern-Mufflon, Asiatisches Mufflon). Meist sind die Hörner der Weibchen klein.

Lebensraum
Das Muffelwild Sardiniens und Korsikas lebt in der Macchia (Strauchlandschaft) höherer Gebirgslagen. In Mitteleuropa ausgesetzte Mufflons gedeihen gut in Mittelgebirgswäldern. Asiatische Schafe leben teils in Steppen (Arkal, Steppenwildschaf), teils in mittleren Hochgebirgslagen (Argali) oder im Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze bis in 6000 m Höhe (Pamir-Wildschaf). Steinhalden, Grasbänder, Steppen, lichte Wälder und Buschlandschaften sind typische Aufenthaltsorte. Tiefem Schnee weichen die Wildschafe aus.

Lebensweise
Mufflons leben in Rudeln von Weibchen und deren Jungen. Im Winter können Herden von 50-100 Tieren zusammenkommen. Nach der Brunft lösen sich die Rudel auf. Erst nach dem Setzen der Jungen formieren sich im Spätsommer die Trupps neu. Wenn sie nicht gestört werden, sind Wildschafe tagsüber unterwegs. Abgesehen von witterungsbedingten Wanderungen sind Wildschafe ortstreu.

Von den Sinnen sind Auge und Geruch besonders gut entwickelt. Die Sehleistung des Mufflons übertrifft die des übrigen Schalenwildes bei weitem.

Bei Gefahr stampft ein wachsames Alttier mit einem Vorderfuß auf und gibt einen Warnpfiff von sich. Die Böcke verhalten sich stumm. Sonst ist die Stimme der Weibchen ähnlich dem Blöken und Meckern der Hausschafe. Schaflämmer schreien mit jämmerlich klingender Stimme. Feinde der Wildschafe sind Wolf, Rotwolf, Irbis, Luchs, Bär und für die Lämmer der Steinadler. Bei Beunruhigung ziehen sich die Schafe in einer Kette hintereinander herlaufend zurück.

Fortpflanzung
Die Brunft der Mufflons findet auf Sardinien im September/Oktober und auf Korsika im Oktober/November statt. In Mitteleuropa ist es im Oktober bis Dezember so weit.

Die Widder markieren ihr Territorium akustisch, indem sie weithin hallend mit den Hörnern gegen Baumstämme oder Felsen schlagen. Wahrscheinlich markieren sie dabei gleichzeitig mit dem Sekret ihrer Voraugendrüsen. Bei den Rivalenkämpfen prallen die Böcke nach 10-20 m Anlauf mit den Hörnern krachend zusammen. Dieses Aufeinanderprallen wird häufig, manchmal stundenlang, wiederholt.

Dabei setzen die Böcke, nachdem sie rückwärtslaufend mit einander zugekehrten Köpfen auseinandergewichen sind, zum neuen Angriff an. Manche Widder erheben sich auf die Hinterbeine, um nach Art der Steinböcke zusammenzustoßen. Im Paarungsvorspiel folgt der Bock flehmend einem Weibchen. Dabei übt der Bock den Laufeinschlag aus. Die Tragzeit dauert 149-165 Tage. Die Schafe setzen 1 oder 2 Lämmer, die ihrer Mutter schon kurz nach der Geburt folgen können. Bei Gefahr drücken sich die Lämmer zu Boden. Mit 11/2 Jahren sind Wildschafe fortpflanzungsfähig. Junge Böcke werden früher im Jahre brünstig als ältere.

Nahrung
Schafe sind mit vielerlei Pflanzenkost zufrieden. Gras, Laub, Kräuter, in Notzeiten auch Moos und Flechten, werden von ihnen gefressen. Notfalls können Wildschafe ohne erkennbare Beeinträchtigung sehr genügsam sein. Vom Mufflon wurde bekannt, daß es auch Giftpflanzen wie die Tollkirsche aufnimmt. Für Forstleute machen sich Mufflons dadurch angenehm bemerkbar, daß sie nicht wie anderes Schalenwild die Rinde der Bäume abschälen und fressen.

Naturschutz
Mufflons sind in ihrem Herkunftsgebiet nach wie vor durch Wilderer gefährdet. Die meisten Unterarten sind in ihrem Bestand zurückgegangen.




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