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Zibetkatzen

Viverrinae

Herkunft: Afrika, Asien

In der Gestalt wirken die Zibetkatzen oder Civetten recht katzenartig. Im Gegensatz zu den Katzen besitzen sie aber kleinere und spitzere Köpfe. Sie sind hochbeinig, fünffingrig und fünfzehig mit spitzen, scharfen, zur Hälfte rückziehbaren Krallen an allen Zehen und Fingern. Ihr Fell ist kurz, leicht wollig, braun oder grau und meist dunkel gestreift oder gepunktet. Häufig finden sich weiße Abzeichen.

Ein hervorstechendes Merkmal der Zibetkatzen sind ihre Afterdrüsentaschen, in denen ein weißes, schaumiges, stark duftendes Sekret gebildet wird, das Zibet, um dessentwegen schon gegen Ende des Mittelalters Civetten im Orient und Südeuropa, aber auch in Holland und Deutschland gehalten wurden. In hoher Verdünnung wird auch heute noch das Zibet von der Parfümindustrie, besonders im Orient, hoch geschätzt.

Systematik
Zibetkatzen leben mit ihren 6 Gattungen in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Im einzelnen unterscheiden wir: 1. Zibetkatzen; 2. Ginsterkatzen; 3. Wasserzivette; 4. Linsangs. Die bekannteste Zibetkatze ist die Afrika-Zibetkatze (Civettictis civetta), die etwa die Größe einer Hauskatze erreicht und Afrika südlich der Sahara bewohnt.

Lebensweise
Im allgemeinen ist über die Lebensweise der Schleichkatzen nur wenig bekannt. So scheinen die Civetten überwiegend nachts aktiv zu sein. Den Tag verschlafen sie in irgendwelchen Höhlen, Baum- oder Erdlöchern, die sie sich meist nicht selbst graben, sondern von anderen Tieren übernehmen. Sie sind vermutlich sehr reviertreue Einzelgänger, die ihr Territorium an markanten Stellen häufig mit dem Sekret der Anal- oder Darmdrüsen markieren. Eine Ausnahme bilden hierin nur die asiatischen Linsangs, die keine Duftdrüsen besitzen, sondern mit Harn markieren. Dank ihrer scharfen, teilrückziehbaren Krallen bewegen sich die Zibetkatzen äußerst flink und geschickt im Geäst der Bäume und stehen hierin den Katzen um nichts nach. Katzenähnlich ist auch das Anschleichen an die Beute, der sie vorher oft geduldig auflauern. Getötet wird jedoch nicht mit Kopf- oder Nackenbiß, sondern durch mehrere Bisse an beliebig verteilten Stellen. Als Nahrung bevorzugen Zibetkatzen tierische Kost, wie zum Beispiel Würmer und Insekten, kleine Wirbeltiere bis zu Vogel- und Kleinsäugergröße. In Einzelfällen schlagen Zibetkatzen auch Hasen, Springhasen und sogar junge Antilopen. Bemerkenswert ist, daß Zibetkatzen Beutevögel niemals rupfen.

Wird eine Zibetkatze bedrängt, läßt sie ein drohendes Knurren und Fauchen sowie das auch von Geparden bekannte eigenartige »Spucken« ertönen.

Fortpflanzung
Die Paarung der Zibetkatzen ist oft mit katzenartigem Miauen verbunden. Das Männchen reitet von hinten auf das Weibchen auf und umfaßt es mit seinen Vorderbeinen. Es finden mehrere Paarungen täglich statt. Die genaue Tragzeit ist unbekannt. Würfe häufen sich in den Monaten März/April und September/Oktober. Meist werden 1- 4 Junge geboren. Von der Entwicklung der Jungen weiß man noch wenig.

Verwandte Arten
Der Afrika-Zibetkatze steht die Indien-Zibetkatze (Viverra zibetha) nahe. Sie ist der afrikanischen Art äußerlich sehr ähnlich, wirkt nur durch den etwas längeren Körper und die längere Schnauze noch schlanker. Diese Art ist in Indonesien durch die kleinere Kleinfleck-Zibetkatze oder Tangalunga (Viverra tangalunga) vertreten. Diese beiden Arten wie auch die Großfleck-Zibetkatze (Viverra megaspila) aus Burma und Hinterindien und die Malabar-Zibetkatze (Viverra civettina) aus Südindien und von den Malabar-Inseln werden ebenfalls zur Zibetgewinnung herangezogen und teilweise nur zu diesem Zweck in kleinen Käfigen gehalten. Die männlichen Tiere liefern wöchentlich 4 -19 g des Drüsensekretes, das man durch Umstülpen und Ausdrücken der Drüsentaschen gewinnt.

Kleine Zibetkatze (Viverricula indica)
Ein weiterer Vertreter der Zibetkatzen, über den wir ein wenig mehr wissen, soll hier noch erwähnt werden: die Kleine Zibetkatze oder Rasse. Diese kleine, gelblich-graubraune Schleichkatze mit dunklen, längsverlaufenden Fleckenreihen von den Schultern bis zum Schwanzansatz besitzt einen kräftig weiß quergeringelten Schwanz.

Sie lebt in Indien, Süd- und Ostchina, Taiwan und Hinterindien. Auf Madagaskar und Sansibar wurde sie durch den Menschen eingeführt. Die Kleine Zibetkatze ist wie die anderen Vertreter der Unterfamilie hauptsächlich ein Bodenbewohner, der aber dank seiner sehr scharfen Krallen ausgezeichnet in Bäumen klettern kann. Beim Abwärtsklettern ist sie in der Lage, kopfabwärts den Baum zu verlassen.

Die Kleine Zibetkatze ist mehr als ihre größeren Verwandten an ein Leben am Tage, besonders in den frühen Morgenstunden, angepaßt. So scheint sie sich beim Beutefang vor allem auf ihr gutes Auge zu verlassen.

Unbeweglich dasitzende Mäuse nimmt die Kleine Zibetkatze nicht wahr, verfolgt sie aber sofort, sobald der Nager sich bewegt. Auch ein, wenn auch bescheidenes Farbsehen wurde für diese Zibetkatze nachgewiesen. So kann sie beispielsweise sicher Rot und Grün von entsprechenden Graustufen unterscheiden, verwechselt aber Gelb und Blau mit gleichhellen Grautönen. In ihrem Komfortverhalten ähnelt die Kleine Zibetkatze in vielen Punkten unseren Hauskatzen. So sind beispielsweise das Putzen und die Reaktion auf stark riechende Stoffe, wie z. B. Baldrian, durchaus als »kätzisch« zu bezeichnen.




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