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Binturong

Arctictis binturong

Herkunft: Indien

Mit dem Binturong stellt sich uns ein Tier vor, das man nicht so ohne weiteres in die Verwandtschaft der Schleichkatzen stellen möchte. Und in der Tat rechnete man diesen eigenartigen Burschen aus der Sippe der Palmenroller lange zu den Kleinbären.

Gestalt
Das Äußere des Binturong erinnert denn auch mehr an einen Waschbären oder auch Katzenbären als an einen Palmenroller. Mit seiner Körperlänge von 90-100 cm ist der Binturong der größte Vertreter der Palmenroller. Die Größe wird noch unterstützt durch den rund 80 cm langen Schwanz. Der Bau dieses Schwanzes verleiht dem Marderbären das Prädikat des einzigen Höheren Säugetiers der Alten Welt, das mit einem Wickelschwanz ausgestattet ist. Der Körper wirkt gedrungen und wird von ziemlich kurzen Beinen getragen, die in nacktsohligen Füßen enden.

Das rauhhaarige, lockere Fell ist schwarz mit braunen oder grauen Haarspitzen. Die Ohren tragen lange, schwarze Haarbüschel und sind im übrigen rein weiß. Ebenso sind das Gesicht und die äußerst langen Schnurrhaare weiß. Das Gebiß ist überraschend klein und verrät den Allesfresser.

Lebensweise
Über die Lebensweise der Binturongs ist nur wenig bekannt. Wie seine Verwandten ist auch er ein Dämmerungs- und Nachttier, das den größten Teil des Tages zusammengerollt in einem Baumwipfel verbringt. Als echtes Baumtier bevorzugt er tropische Wälder, Waldränder sowie Galerie- und Buschwälder. Sein schon erwähnter Greifschwanz bildet eine ausgezeichnete Anpassung an diesen Lebensraum und dient ihm beim Klettern durch das Geäst als fünfte Hand. So sieht man ihn häufig kopfunter in den Baumkronen hangeln. Ebenso wie der kennzeichnende Schwanz sind auch die Füße wertvolle Hilfen im Geäst. Mit den scharfen, sehr schmalen, gekrümmten Krallen findet er in jeder Unebenheit der Baumrinde Halt, und die nackten Fußsohlen mit den ausgeprägten Schwielen erleichtern die sichere Bewegung auf waagerechten Ästen. Doch nicht nur das Äußere des Binturong erinnert uns an die Kleinbären, auch sein Gang auf dem Boden ist bärenartig. Das für die Schleichkatzen namengebende Schleichen fehlt bei ihm völlig.

Ernährung
Als ebensowenig typisch kann sein Beuteerwerb angesehen werden. Er tötet Vögel und Kleinsäuger nicht durch einen gezielten Tötungsbiß in Kopf oder Nacken, sondern tötet durch wahlloses Zubeißen. Das Anschneiden der Beute geschieht ebenso ungezielt. Vögel frißt er, ohne sie vorher zu rupfen.

Sinne
Zu einem außerordentlich leistungsfähigen Geruchs- und Gehörsinn gesellt sich ein recht gut entwickeltes Dämmerungssehen. Die Ohren sind in ständiger Bewegung und werden bei leisesten Geräuschen sofort auf die Schallquelle gerichtet. Lautäußerungen spielen im Leben der Binturongs eine nicht unbedeutende Rolle.

Fortpflanzung
Binturongs leben paarweise und beteiligen sich auch gemeinsam an der Aufzucht der Jungtiere. Nach der Brunstzeit im März und April bzw. Oktober und November werden nach einer Tragzeit von 90-92 Tagen 1-2 Junge geboren, die blind und fast nackt im Pelz der Mutter verborgen bleiben. Diese wehrt knurrend jeden Fremden ab und steht in ständiger Stimmfühlung mit ihren Jungen. Mit etwa 7 Wochen haben die Jungen etwa die Größe einer Katze erreicht und entfernen sich mehr und mehr von der Mutter, die aber immer noch akustisch mit ihnen verbunden bleibt.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Binturongs umfaßt hauptsächlich Hinterindien und erstreckt sich vermutlich bis nach Assam und Bhutan sowie über die indonesischen Inseln Java, Borneo und Sumatra.

Gefährdung
Binturongs kommen in ihrem Verbreitungsgebiet nur noch selten vor.




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