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Flußbarsch

Percidae

Herkunft: Nordhalbkugel

Die Barsche (Familie Percidae), zur besseren Unterscheidung von anderen Barschartigen Fischen auch Echte Barsche genannt, sind alle auf der Nordhalbkugel zu Hause; dort wiederum bewohnen sie die gemäßigte Zone. Es sind Süßwasserfische, einige Arten gehen aber auch in nicht zu salzreiche Küstengewässer. Die Echten Barsche haben zwei Rückenflossen, die bei einigen Arten auch miteinander verbunden sind. Die erste Rückenflosse trägt Stachelstrahlen, die zweite weiche Gliederstrahlen. Die Schuppen sind Kammschuppen (Fische).

Flußbarsch (Perca fluviatilis)
Die meisten Arten der Familie leben zwar in nordamerikanischen Gewässern, »der Barsch« ist für uns aber der europäische Flußbarsch, der über ganz Europa verbreitet ist. Seine beiden Rückenflossen sind getrennt. Der Kiemendeckel ist am Hinterrand mit einem Stachel versehen. Der gelbliche bis dunkelgrüne Fisch ist schwach bis kräftig senkrecht gebändert. Bauchflossen und Afterflosse sind messinggelb bis blutrot, die Schwanzflosse meist rötlich. Barsche finden sich in allen möglichen Gewässertypen, am meisten schätzen sie klare, stehende oder nicht zu schnell fließende, mit Wasserpflanzen bestandene Gewässer. Der anpassungsfähige Fisch hat verschiedene Standorttypen hervorgebracht, die sich in Farbe, Nahrung und Verhalten unterscheiden. Man kann davon ausgehen, daß dem Barsch jede Beute recht ist, die ihm satt werden hilft und die er der Größe nach bewältigen kann. Er ist kein eigentlicher »Raubfisch«, der große Barsch verschmäht aber andere Fische nicht; für den Typ des »Jagdbarschs« sind sie sogar die Grundnahrung.

Verbutten
Manche Gewässer beherbergen Unmengen von Barschen, die dann wegen der Futterknappheit kaum wachsen können und noch nach zahlreichen Lebensjahren Zwerge sind. Man spricht dann von einem »Verbutten der Bestände«. Bei besserem Nahrungsangebot können Barsche nach einem Sommer schon 9 cm messen, eine Länge, die manche Exemplare in einem dicht besetzten Wohnrevier im ganzen Leben kaum überschreiten. »Rekordbarsche« können 50 cm lang und 5 kg schwer werden.

Fortpflanzung
Flußbarsche laichen von März bis Mai in den flachen Uferzonen. Die knapp 2 mm großen Eier sind zu einem rund 2 cm breiten und bis 1 m langen »Laichband« verbunden. Die Barsche, Egli oder Krätzer, sind ausgezeichnete Speisefische; begehrt sind aber nur die großen Exemplare.

Eine sehr eng verwandte und praktisch gleich aussehende Art, der Gelbbarsch (Perca flavescens), vertritt den europäischen Barsch in Nordamerika. Gelbbarsche bleiben etwas kleiner.

Zander (Stizostedion lucioperca)
Vom Verbraucher höher geschätzt als die Flußbarsche wird der Zander, der im Donauraum Schill heißt und am Plattensee Fogosch. Zander sind gestreckter als Flußbarsche, nicht so bunt gefärbt und durch eine Anzahl großer Fangzähne zwischen zahlreichen kleinen »Hechelzähnen« im weiten Maul als Raubfische ausgewiesen. Zander, die 1,30 m lang werden können und dann 18 kg schwer sind, erreichen meist allerdings nur Gewichte um 5 kg. Ihre Hauptverbreitung haben sie in Osteuropa. Sie lieben wärmere, stehende, durch große Planktonvorkommen (das sind kleine und kleinste tierische und pflanzliche Lebewesen) getrübte Gewässer. Bekannt sind auch die »Haffzander« der Ostsee. Weiter mögen sie die großen, trägen Ströme mit hartem Grund. Hauptnahrung sind kleinere Fische (Ukelei, Stint). Laichzeit ist von April bis Juni. Die Elterntiere schlagen Laichgruben aus, die Eier kleben an Pflanzenwerk oder Steinen fest. Die viel schneller als die Flußbarsche wachsenden Zander werden auch in Teichwirtschaften gezogen, wo man den Laichzandern künstliche »Laichnester« aus Wacholderzweigen oder Reisig gibt. Zander wurden in viele Gewässer eingesetzt, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren.

Der mit rund 30 cm viel kleinere Berschik oder Wolgazander (Stizostedion volgensis) ist weniger räuberisch als unser Zander; die Fangzähne sind weit weniger ausgebildet.

Ebenso ist es beim Meerzander (Stizostedion marina) aus dem Kaspischen Meer, der immerhin eine Länge von 60 cm erreicht. Weitere Arten leben in Nordamerika.

Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)
Eine weitere bei uns heimische Barschart ist der Kaulbarsch. Volksnamen wie »Rotzbarsch« oder »Pfaffenlaus« sprechen nicht gerade für sein Ansehen. Kaulbarsche werden 18, höchstens 25 cm lang, meist bleiben sie noch kleiner. Aus diesem Grunde werden sie nur in einigen Gegenden gegessen - dort allerdings gelten sie als Delikatesse. Die großäugigen Kaulbarsche, bei denen stachelstrahliger und weichstrahliger Anteil zu nur einer Rückenflosse verbunden sind, findet man vorwiegend in den Unterläufen der Ströme und in flachen Seen, auch in den Ostseehaffen. Sie laichen zwischen März und Mai. Die Eier sitzen meist in Streifen oder Klumpen auf Steinen. Kaulbarsche leben von Kleintieren, daneben machen sie sich als Laichräuber unangenehm bemerkbar. Heute gehört der Kaulbarsch bei uns zu den gefährdeten Arten.

Weitere Arten
Im Donauraum gibt es noch die nächsten Verwandten des Kaulbarsches, den Schrätzer (Gymnocephalus schraetzer) und die, wie dieser, langgestreckten Arten Zingel (Aspro zingel) und Streber (Aspro streber). Es sind Einzelgänger, die nicht besonders häufig sind. Der Schrätzer steht sogar auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Bemerkenswert ist noch der Groppenbarsch (Romanichthys valsanicola) aus Rumänien. Er wurde erst im Jahre 1957 entdeckt - kein Wunder, denn er sieht der Groppe täuschend ähnlich.




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