Hüpfmäuse

Zapodidae

Herkunft: Nordamerika, Europa, Asien

Die Hüpfmäuse sind eine recht ursprüngliche Nagerfamilie. Ihre nächsten Verwandten sind die »moderneren«, also stammesgeschichtlich jüngeren Springmäuse. Sie unterscheiden sich jedoch von diesen durch die kürzeren Hinterbeine und die weniger reduzierten Vorderbeine. Die ganze äußere Erscheinung der Hüpfmäuse ist viel mausähnlicher als die der Springmäuse.

Merkmale
Wie alle Springmausartigen besitzen auch die Hüpfmäuse keine gespaltene Oberlippe (»Hasenscharte«). Der Schwanz ist immer länger als der Körper. Mit einer Körperlänge von nur 5-10 cm gehören sie zu den kleineren Nagetieren. Hüpfmäuse halten Winterschlaf. Sie bewohnen Steppen, Wälder, Buschlandschaften und Wiesen.

Man gliedert sie in zwei Unterfamilien, die eigentlichen Hüpfmäuse (Zapodinae) und die Streifenhüpfmäuse (Sicistinae).

Eigentliche Hüpfmäuse
Die eigentlichen Hüpfmäuse leben in Nordamerika (Gattungen Zapus, Napaeozapus) und in Ostasien (Gattung Eozapus).

Die nordamerikanischen Feldhüpfmäuse (Gattung Zapus) bevorzugen feuchtere Lebensräume. Diese nachtaktiven Tiere klettern sehr gut und sind hervorragende Schwimmer. Wenn sie sich langsam bewegen, laufen sie auf allen vieren. Nur auf der Flucht hüpfen sie ausschließlich mit den Hinterbeinen, wobei sie ihre über 2 m langen Sprünge geschickt mit dem langen Schwanz steuern. Ihre Nahrung besteht aus Samen, Früchten und Kleintieren. Für den langen Winterschlaf wird an der Schwanzwurzel Fett gespeichert.

Am weitesten verbreitet ist in Nordamerika die Wiesenhüpfmaus (Zapus hudsonius). Die Waldhüpfmaus (Napaeozapus insignis) führt in Wäldern eine ähnliche Lebensweise wie die Feldhüpfmäuse.

Streifenhüpfmäuse
Die Streifenhüpfmäuse (Gattung Sicista) sind Bewohner Osteuropas und Asiens. Die bekannteste Streifenhüpfmaus ist die Waldbirkenmaus (Sicista betulina), die erst in jüngerer Zeit auch als Bestandteil der deutschen Fauna nachgewiesen werden konnte.