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Kabeljau

Gadus morhua

Herkunft: Nordsee, Ostsee

Als einer der größten Dorschfische erreicht der Kabeljau Längen von 100 cm bei Gewichten um 15 kg. Die größten Exemplare, die bei Island gefangen wurden, erreichten 150-165 cm und waren 25-43 kg schwer. Die Jugendform sowie die Küstenformen der Nord- und Ostsee werden Dorsch genannt, der laichreife Hochseefisch heißt Kabeljau.

Verbreitung und Rassen
Als Lebensraum des Kabeljaus können die Schelfgebiete beiderseits des Nordatlantiks angesehen werden. Hier wird der Fisch vorzugsweise zwischen 40 und 250 m und in Wassertemperaturen zwischen 2 und 7 °C angetroffen. In den Küstengebieten der Nord- und Ostsee lebt er aber auch im flachen Wasser und bei höheren Temperaturen bis 16 °C. Es ist leicht einzusehen, daß sich bei einem derart großen Verbreitungsgebiet mit unterschiedlichen Lebensbedingungen verschiedene Rassen ausgebildet haben. Die wirtschaftlich bedeutendsten Kabeljaurassen werden zwischen Norwegen und der Barentssee, zwischen Island und Ostgrönland sowie vor Westgrönland, Labrador und Neufundland angetroffen. Die Formen der Nordsee, der westbritischen Küstengebiete und der Zwergdorsch der Ostsee umfassen kaum 10% des Gesamtbestandes.

Lebensweise
Als gefräßiger Räuber frißt der Kabeljau alles, was er am Boden und im freien Wasser erbeuten kann: Fische, Krebse, Weichtiere, Würmer. Starke Jahrgänge an Jungdorschen dringen gelegentlich in dichten Schwärmen in die Wattengebiete der Nordsee und die Flußmündungen vor und ernähren sich fast ausschließlich von Nordseegarnelen (»Granat«). Die ausgewachsenen Fische unternehmen ebenfalls Nahrungswanderungen; zudem suchen sie während der Laichzeit im Frühjahr bestimmte Laichplätze auf, die meistens in etwa 100 m Tiefe liegen. Jedes Weibchen laicht 3-9 Millionen Eier ab, die sofort vom Männchen besamt werden und frei im Wasser schwebend dahintreiben. Nach 2- 4 Wochen schlüpfen etwa 5 mm lange Larven, die sich während ihrer Entwicklung zum Jungfisch von Plankton ernähren. Geschlechtsreif wird der Nordseekabeljau mit 4-5 Jahren, die großen atlantischen Rassen erst mit 8-12 Jahren. Ihr Höchstalter liegt bei etwa 30 Jahren.

Wirtschaftliche Bedeutung
Neben Hering und Rotbarsch ist der Kabeljau der wichtigste Energielieferant aus dem Meer. Bei uns kommt er frisch oder tiefgefroren als Filet in den Handel, in den nordischen Ländern wird er noch heute getrocknet (Stockfisch) oder gesalzen und getrocknet (Klippfisch). Die Dorschleber liefert einen hochwertigen Lebertran, der reich an den Vitaminen A und D ist. 1986 betrug die Fangmenge weltweit 2 Mill. Tonnen, wobei Kanada und Island die größten Fänge anlandeten. Die Bundesrepublik Deutschland war an dieser Fangmenge mit 40 000 Tonnen beteiligt.

Gefahr der Überfischung
Durch die hochspezialisierte Fangtechnik und den Fischereiwettbewerb der Staaten untereinander haben die Fangmengen das vertretbare Maß jahrelang überschritten. Als Beispiel dafür soll die arktonorwegische Kabeljaurasse genannt werden. Hier wurde der starke Jahrgang 1970 in den Jahren 1973 und 1974, also noch vor Erreichen der Geschlechtsreife, so stark befischt (170 000 statt sonst 100 000 Tonnen), daß er ab 1976 verschwunden war, ohne sich fortgepflanzt zu haben. Heute werden jährliche Höchstfangquoten festgesetzt, die für Deutschland den Bedarf nicht decken können. Hochseefischerei und Fischindustrie sind bemüht, auf Ersatzarten bei den Dorschfischen auszuweichen (Blauer Wittling, Blauleng, Seehecht, Grenadierfisch).




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