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Lippfisch

Labridae

Herkunft: tropische und gemäßigte Meere

Diese umfangreiche Fischfamilie umfaßt etwa 600 Arten, die in allen tropischen und gemäßigten Meeren leben, z. T. auch in kältere Gebiete nach Norden und Süden vorgedrungen sind.

Gestalt
Vorwiegend handelt es sich um kleine bis mittelgroße Fische; immerhin erreicht der Tapiro (Cheilinus undulatus) aus dem Indopazifik aber Längen bis zu 3 m. Der Name kommt von den fleischigen Lippen, die an dem kleinen, zahnbewehrten Maul deutlich vorgestreckt werden können. Die meisten Lippfische haben eine langgestreckte, barschähnliche Form, der Körper ist mit Rundschuppen bedeckt. Die Rückenflosse besteht aus einem längeren, stachelstrahligen und einem kürzeren, weichstrahligen Teil. Eine Schwimmblase ist vorhanden.

Fortbewegung
Die Fortbewegungsweise der Lippfische ist so typisch, daß sie sogar einen Namen (labriform) bekommen hat: Sie schwimmen, mit dem Schwanz steuernd, fast ausschließlich durch schlagende Bewegungen der Brustflossen und ziehen den Körper gleichsam nach. Viele Lippfische prangen in wunderschönen Farben.

Geschlechtsumwandlung
Bei vielen Lippfischen ist eine Geschlechtsumwandlung offenbar das Normale auf ihrem Lebensweg: Einer oft ganz anders gefärbten Jungfisch- und Weibchenphase folgt eine Männchenphase. Die Männchen sind weit prächtiger gefärbt und werden dann revierbildend. Oft sind die Weibchen und die Männchen so verschieden gefärbt, daß man sie früher für verschiedene Arten hielt. Auch Tiere der oberen und der unteren Wasserschichten können verschieden gefärbt sein.

Lippfische der europäischen Küsten
Nur eine Art kommt regelmäßig an den deutschen Küsten bis in die Ostsee hinein vor, der Klippenbarsch (Ctenolabris rupestris). Hauptsächlich ist er aber im Mittelmeer und im Schwarzen Meer zu Hause. An algenbewachsenen Felsküsten Europas vom Mittelmeer bis nach Norwegen leben der Gefleckte Lippfisch (Labrus bergylta) und der Kuckuckslippfisch (Labrus bimaculatus). Beide fehlen an den Sandstränden der Nordsee; nur vor Helgoland werden sie gelegentlich beobachtet. Die Goldmaid (Symphodus melops) bewohnt die gleichen Gebiete, fehlt aber im östlichen Mittelmeer.

Lippfische des Mittelmeeres
Der in Italien als »Papagallo« bekannte Grüne Lippfisch (Labrus viridis) stammt ebenso aus dem Mittelmeer wie der bei Aquarianern bekannte Meerjunker (Coris julis) und der Augenfleck-Lippfisch (Symphodus ocellatus). Wie zahlreiche andere Lippfische treiben sie Brutpflege, indem sie Nester aus Sand oder Algen errichten und den Laich bewachen.

Putzerfische
Einige kleine Lippfischarten tropischer Meere haben ein Verhalten ausgebildet, das als zeitweilige Symbiose anzusehen ist: Sie befreien andere, oft wesentlich größere Fische von Außenparasiten, abgestoßenen Hautbestandteilen und am Kopf oder im Maul sitzenden Nahrungsresten. Die putzwilligen Fische halten still und kommen niemals auf den Gedanken, die kleinen »Putzer« als Beute zu verschlingen.

Neben der Meerschwalbe (Labroides dimidiatus), die jedem Seewasseraquarianer als »der Putzerfisch« bekannt ist, leisten auch andere Arten Putzerdienste, etwa Labroides phthirophagus, der Blaukopf-Lippfisch (Thalassoma bifasciatum) oder der Spanische Schweinsfisch (Bodianus rufus).




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