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Nasenbären

Nasua

Herkunft: Mittel-, Südamerika

Die Nasenbären sind recht primitiv anmutende Kleinbären, die eher an riesige Spitzmäuse erinnern denn an Bären. Bezeichnend ist die übermäßig in die Länge gezogene Schnauzenpartie, die von einer langen, äußerst beweglichen Nase überragt wird. Der kurze Hals und die kleinen Ohren, die obendrein im Fell versteckt stehen, runden den äußeren Eindruck noch ab. Der Körper der Tiere ist schlank und hochbeinig und endet am Hinterende in einen überkörperlangen Schwanz mit dunkler Ringelzeichnung. Die Fellfärbung ist derart variabel, daß selbst ein Einzelindividuum nach dem Fellwechsel anders aussehen kann als vorher. Allgemein herrscht eine rötliche bis graugelblich-braune Färbung vor.

Die fünf Zehen der Pfoten sind mit scharfen, langen, an der Hand etwas kürzeren Krallen bewehrt. Sie sind bis zum letzten Glied miteinander verwachsen.

Wir unterscheiden 4 Arten: 1. Weißrüsselbär (Nasua narica) aus den südwestlichen USA und Panama; 2. Nelson-Nasenbär (Nasua nelsoni) von der Insel Cozumil; 3. Südamerikanischer Nasenbär (Nasua nasua) und 4. Kleiner oder Bergnasenbär (Nasuella olivacea).

Lebensraum
An seinen Lebensraum stellt der Nasenbär keine speziellen Ansprüche, und so kommt er auch in fast allen Biotopen vor, von tropischen Niederungen über karge Hochwälder bis zum Rand von Wüsten.

Ernährung
Als reines Tagtier lebt er gesellig in großen Weibchenverbänden, denen sich ein einzelnes Männchen zur Fortpflanzungszeit hinzugesellt. Er ernährt sich in der Hauptsache von vielerlei Wirbellosen, die er, ähnlich dem Waschbären, mit den Vorderpfoten auf dem Boden walgt, ehe er sie verzehrt. Dadurch entfernt er eventuelle Stacheln, ungenießbare Körperanhänge und Chitinpanzer. Er verschmäht aber auch kleinere Wirbeltiere nicht, die er mit einem Kopfbiß tötet, und nimmt sehr gern fleischige und süße Früchte, deren Fruchtfleisch er sich mit Hilfe seiner scharfen Krallen verschafft.

Fortpflanzung
Die schon erwähnten Weibchentrupps setzen sich aus bis zu 25 oft miteinander verwandten weiblichen Tieren und deren Jungen zusammen. Während der Paarungszeit, die in die Monate Januar bis März fällt, suchen die während des Jahres einzeln lebenden Männchen die Weibchengruppen auf und rivalisieren um die Übernahme der jeweiligen Gruppen. Immer nur ein Männchen behält hier die Oberhand und verteidigt den »Gruppenbesitz« energisch gegen jeden Nebenbuhler. Oftmals enden die recht aggressiven Männchenkämpfe mit erheblichen Verletzungen für einen oder beide Kontrahenten.

Bei diesen Auseinandersetzungen biegen die Tiere ihre Nasen in charakteristischer Weise aufwärts, um dem Gegner die beachtlichen Zähne zu zeigen. Häufiges Markieren markanter Punkte des Wohngebietes mit Urin ist in dieser Zeit ein viel ausgeübtes Geschäft der Männchen.

Nach einer Tragzeit von 71-74 Tagen sondern sich die Weibchen von der Gruppe ab und werfen in einem einfachen Baumnest 2-7 Junge, die sie 24-26 Wochen säugen. Bis zum Alter von fünf Wochen achtet die Mutter peinlichst auf die Jungen und schleppt sie sofort ins Nest zurück, wenn sie sich auf ihren ersten Streifzügen davon entfernen. Nach fünf Wochen schließt sich die Familie wieder der Gruppe an, die Mitglieder halten jedoch noch engen stimmlichen Kontakt untereinander. Erst mit der nächsten Geburt erlischt der Fürsorgetrieb der Mutter für die letztjährigen Jungen, und die jungen Männchen verlassen nun die Gruppe. Die Geschlechtsreife tritt jedoch erst ein Jahr später mit dem dritten Lebensjahr ein.

Bestand
Während der Weißrüsselbär und der Südamerikanische Nasenbär in ihrem Verbreitungsgebiet noch häufig sind, ist der Kleine Nasenbär sehr selten. In Kolumbien steht er unter Schutz.




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