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Rentier

Rangifer tarandus

Herkunft: nördliche Regionen

In seinem ausgedehnten Verbreitungsgebiet rund um den Nordpol bildet das Rentier zahlreiche Rassen. Die größeren Unterarten, wie das nordamerikanische Karibu, leben zeitweilig in Wäldern, während die Tundra-Rentiere kleiner bleiben. Das Spitzbergen-Ren ist mit 68 cm Widerristhöhe die kleinste Rasse. Das Barren-Ground-Karibu geht auf dem amerikanischen Kontinent am weitesten nach Norden.

Körperbau
Das nordeuropäische Rentier erreicht eine Widerristhöhe von 110 cm und ein Gewicht von 150 kg. Waldrene können doppelt so schwer werden. Beide Geschlechter tragen ein Geweih. Der kurze Rosenstock trägt eine kleine Rose.

Das sehr dichte Fell ist am Hals zu einer Mähne verlängert. Das Sommerfell ist kurz und dunkel. Die Klauen sind weit zu spreizen. Auch die Afterklauen berühren den Boden. Die breite Trittfläche erschwert das Einsinken in weichen Untergrund. Die Klauensohlen bilden sich im Winter zurück. Der dadurch stärker hervortretende Tragrand der Klauen sorgt dann für festere Haftung in Eis und Schnee. Beim Laufen der Rentiere entsteht ein durch die Sehnenbewegung hervorgerufenes, knisterndes Geräusch.

Lebensraum
Tundren und die nördlichen Teile der Taiga (Nadelwälder) sind der Lebensraum der Wald- bzw. Tundrarentiere. Im Ural wird mit dem 52. Breitengrad die Südgrenze des heutigen Vorkommens erreicht.

Lebensweise
Tundrarene begnügen sich mit kurzen Wanderungen, während die Waldrene Sibiriens und die Karibus aus Nordamerika, jahreszeitlich bedingt, mehrere hundert Kilometer wandern. Im Winter sind sie in der Waldzone, während sie im Sommer in die Tundra ziehen, um die Vegetationszeit zum Weiden auszunutzen. Wenn die Mückenplage zu schlimm wird, gehen die Rene höher hinauf ins Gebirge. Die wandernden Herden umfassen mehrere tausend Tiere. Sonst enthalten die Rudel bis zu 20 Stück. Erwachsene Hirsche sind oft Einzelgänger. Rentiere überwinden als gute Schwimmer Flüsse und sogar Meeresarme.

Ihre Feinde sind Wölfe, Füchse, Luchse und Vielfraße. Außerdem haben Rene unter Parasiten zu leiden. Dasselfliegenlarven sitzen in ihrer Rückenhaut und durchlöchern durch ihre Tätigkeit die Decke der Rentiere.

Fortpflanzung
Brunftige Renhirsche geben im Herbst orgelnd-grunzende Rufe von sich, wobei sie zur Lautverstärkung einen faustgroßen Kehlsack aufblasen. Die Männchen kämpfen miteinander. Ein Hirsch versammelt um sich etwa 12 Renkühe, die er mit Ausdauer treibt. Die Kälber werden nach einer Tragzeit von 200-240 Tagen gesetzt. Die Wurfgröße beträgt 1 oder 2, ausnahmsweise 4 Kälber. Die Jungen werden trockengeleckt. Sie saugen bereits wenige Minuten nach der Geburt, oft noch im Liegen. Die Mutter vertreibt Artgenossen aus der Nähe ihres Kalbes. Mit einem Jahr sind Rentiere fortpflanzungsfähig.

Nahrung
Rentiere äsen Flechten (die »Rentierflechten« Cetraria und Cladonia), Laub und Rinde von Zwergbirken und Kriechweiden sowie Gräser. Auch Giftpflanzen wie Gletscherhahnenfuß werden aufgenommen. Im Schnee scharren Rene sich mit ihren breiten Vorderhufen Nahrung frei.

Bedeutung für den Menschen
In der eiszeitlichen »Rentierjägerkultur« spielte das Ren eine große Rolle als Jagdbeute und Kunstobjekt. Seit dem 9. Jahrhundert ist das Ren als Haustier der Lappen belegt. Verschiedene Stämme Nordsibiriens haben das Ren ebenfalls domestiziert.




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