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Ruderenten

Oxyurini

Herkunft: Afrika, Amerika, Asien, Australien

Die Ruderenten bilden eine ziemlich stark abweichende Gruppe der Entenvögel. Vor allem ist der Schnabel an der Wurzel breit und hoch und vorn etwas schaufelförmig aufwärts gebogen, der »Nagel« an der Schnabelspitze ist nach unten zu einem Haken gekrümmt. Der keilförmige Schwanz - aus 18 steifen und spitzen Federn gebildet - bietet ein sicheres Erkennungsmerkmal: Beim Schwimmen kann er radförmig ausgebreitet und dabei fast senkrecht aus dem Wasser emporgehoben getragen werden. Die Ruderenten halten sich immer in der Nähe des Wassers auf und tauchen sehr gut.

Arten, Lebensweise
Die Gattung der Ruderenten i. e. S. (Oxyura) stellt die meisten Vertreter dieser Gruppe. Zu ihnen zählt die kleinste Ruderente überhaupt, die Westindische Maskenente (Oxyura dominica). Überwiegend als Standvögel, leben die Maskenenten tagsüber paarweise oder in Gruppen im Schutz von Wasser- und Uferpflanzen und zeigen sich nur selten auf der freien Wasserfläche. Hier nehmen sie ihre Nahrung auf, die vorwiegend aus Wasserpflanzen besteht. Erst in den Abend- und Nachtstunden werden kleinere Rundflüge unternommen. Durchaus nicht üblich in dieser Gruppe ist ihr Verhalten bei Gefahr: sie versuchen fliegend ihre Deckung zu erreichen. Andere Arten fliegen selten auf, sondern schwimmen sehr tief, so daß nur noch der Kopf und der Schwanz aus dem Wasser herausragen oder schwimmen schnell davon.

Trotz der kleinen, gewölbten Flügel sind die meisten Arten dennoch gute und schnelle Flieger, wenn man von einer peruanischen Unterart der Schwanzkopfruderente (Oxyura jamaicensis) absieht, die ihr hohes Körpergewicht in Höhenlagen bis zu 4000 m nur unter Schwierigkeiten durch die Luft bewegen kann. Die meisten Arten sind ja auch, in Abhängigkeit von ihrem Verbreitungsgebiet, ausgesprochene Zugvögel.

Gestalt
Bei den meisten Arten sind die Weibchen und Männchen unterschiedlich gefärbt. Hier bildet die Weißrückenente (Thallassornis leuconotus) eine Ausnahme. Sie ist auf dem afrikanischen Kontinent vertreten. Oft legen die Erpel zur Brutzeit ein prächtiger gefärbtes Brutkleid an. Das Männchen der australischen Lappenente (Biziura lobata) - mit ihren weit hinten sitzenden Beinen und dem besonders kräftigen Schnabel ohnehin eine abweichende Form - zeichnet sich zusätzlich durch einen schlaff herabhängenden, schwarzen Kehllappen aus. In den Mittelmeerländern Europas sowie in Nordafrika und vom Kaspischen Meer an ostwärts lebt die Weißkopfruderente (Oxyura leucocephala; 46 cm Körperlänge). Wie bei der Maskenente, ist hier der Erpel in der Brutzeit kupferrot gefärbt; im Ruhekleid unterscheidet er sich jedoch kaum von dem überwiegend graubraunen Weibchen. In den mittel- und westeuropäischen Ländern ist diese Art ein seltener Irrgast.

Fortpflanzung
Das Nest der Weißkopfruderenten wird stets in der Nähe des Wassers errichtet, oft auf einer kleinen Schilfinsel. Die Gelege enthalten 6-13 Eier. Wahrscheinlich bebrütet das Weibchen die Eier allein und ist auch für die Jugendführung verantwortlich. Genaue Angaben liegen hierzu nicht vor, da die Altvögel sofort flüchten, wenn man sich dem Nest nähert. Der Erpel wurde aber in Nestnähe beobachtet. Zudem können die Weißkopfruderenten bis zu zwei Minuten unter Wasser tauchen. So sammeln sie auch ihre Nahrung, die aus Wasserpflanzen und Wasserinsekten besteht.

Kuckucksente
Die Schwarzkopfenten (Heteronetta atricapilla) aus dem mittleren Südamerika sind die einzigen Brutparasiten unter den Entenvögeln. Die Eier werden in die Nester ganz unterschiedlicher Wirtsvögel gelegt, z. B. in die der Peposakaente (Netta peposaka), verschiedener Rallen, Reiher, Möwen usw. Wie die Eier aller Ruderentenarten haben sie die Eigenschaft, ihre Eigenwärme lange zu halten. Die ausgebrüteten Küken schließen sich dann einer anderen Entenart an.

Balz
Im allgemeinen sind die Ruderenten schweigsam; bei der Balz lassen die Erpel jedoch eine Reihe verschiedener Rufe hören. Ebenso sind ausgeprägte Verhaltensweisen bei der Balz bekannt, z. B. das »Sprudeln« der Männchen, bei dem Luftbläschen mit dem Schnabel aus dem Halsgefieder herausgedrückt werden (Schwanzkopfente) oder »Wasserspritzen« in Richtung des Weibchens (Lappenente).




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