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Spötter

Hippolaris

Herkunft: Asien, Osteuropa

Viele Vogelarten können neben ihrem arteigenen Gesang auch die Lautäußerungen anderer Vogelarten oder sogar fremde Geräusche als Nachahmung vortragen. Diese Fähigkeit heißt »Spotten«. Bekannt geworden sind z. B. der Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), der mindestens die Gesänge von 39 Vogelarten in sein Repertoire einbeziehen kann. Die Spötter (Gattung Hippolais) stehen den Rohrsängern sehr nahe, sie wurden direkt nach dieser Verhaltensweise benannt. Früher hießen sie auch Bastardnachtigallen.

Die biologische Bedeutung des »Spottens« ist noch ungeklärt. Vor allem hat man herauszufinden versucht, welche Vorteile die Nachahmung der Gesänge bringt; denn oft besteht keinerlei Konkurrenz zu den entsprechenden Arten (z. B. Spötter und Schwalben). Sicher ist, daß der Partner der eigenen Art durch die vielen Variationen vor große Probleme gestellt wird. Er ist ja darauf angewiesen, den arteigenen Gesang trotzdem herauszuhören. Diese Fähigkeit erfordert eine besondere Anpassung.

Gestalt
Die Spötter sind auch äußerlich den Rohrsängern sehr ähnlich, unterscheiden sich aber durch einen gerade abgeschnittenen oder nur schwach gerundeten Schwanz und den breiteren Schnabel. Wenn die Vögel erregt sind, können sie ihre Scheitelfedern sträuben.

Arten
An das Verbreitungsgebiet des Gelbspötters schließt sich ostwärts im west- und zentralasiatischen Raum das Verbreitungsgebiet des Buschspötters (Hippolais caligata) an; beide Arten kommen in Osteuropa nebeneinander vor. Der Buschspötter zählt mit 11,5 cm Körperlänge zu den kleinsten Spötterarten und besiedelt vorzugsweise feuchte Dickichte, Waldränder oder Felder. Der Orpheusspötter (H. polyglotta; 13 cm Körperlänge) ist der südwestliche Vertreter des Gelbspötters und hat sich wahrscheinlich erst durch die geographische Isolation in der letzten Eiszeit als eigene Art entwickelt. Der größte Spötter, der Olivenspötter (H. olivetorum; 15 cm Körperlänge), brütet nur in einem eng begrenzten Gebiet im östlichen Mittelmeerraum, überwintert aber, wie die anderen in Europa brütenden Arten, im tropischen und südlichen Afrika. Vorzugsweise in Nordafrika und im südwestlichen Asien lebt der Blaßspötter (H. pallida; 13,5 cm Körperlänge) z. T. als Standvogel; die meisten Populationen - auch die südeuropäische - ziehen außerhalb der Brutzeit viel weiter südlich.

Lebensweise
Die Spötter sind Baumbewohner und halten sich überwiegend in der Wipfelregion auf. Viele sind ausgesprochene Kulturfolger geworden, so daß sie auch den Namen »Gartensänger« zu Recht führen.

Alle Arten stellen ihre Nester gern in Büsche oder Hecken, aber auch in die Astgabeln der Laubbäume. Zu den Brutgewohnheiten siehe Gelbspötter.




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