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Tölpel

Sulidae

Herkunft: Südamerika, Südafrika, Südaustralien

Die Tölpel bilden mit 9 Arten eine eigene Familie der Ruderfüßer. Viele Zoologen stellen den Baßtölpel und 2 sehr nahe verwandte Arten mit der eigenen Gattung Morus den tropischen Tölpeln der Gattung Sula gegenüber.

Arten
Der 78-88 cm lange Kaptölpel (Morus capensis) brütet auf Inseln vor der südafrikanischen Küste, während der 80-96,5 cm lange Australtölpel (Morus serrator) auf Inseln vor Südostaustralien und auf Neuseeland nistet. Von den tropischen Arten ist auch der Guanovogel oder Guanotölpel (Sula variegata) wegen seiner wirtschaftlichen Bedeutung recht bekannt. Dieser etwa 73 cm lange Vogel brütet auf Inseln an den Küsten Perus und Chiles, wo sein Kot einen wesentlichen Anteil an der Produktion des Guanodüngers hat.

Gestalt
Kennzeichnend für die Tölpel der Gattung Sula sind die zumeist kräftig bunt gefärbten Füße und größere, ebenfalls bunte, federlose Hautpartien an Kopf und Kehle. Tölpel der Gattung Morus dagegen haben nur einen schmalen, dunklen, unbefiederten Kehlstreif und dunkle Beine.

Stoßtauchen
Alle Tölpelarten sind ausgezeichnete Stoßtaucher, die auch aus Höhen von 30 m senkrecht herabstürzen, wobei sie Kopf und Schnabel ständig auf ihre potentielle Beute fixiert halten und mit ihrem gesamten Körper ausgleichende Drehungen vollführen. Im Moment des Auftreffens auf der Wasseroberfläche stecken Tölpel ihre langen, schmalen Flügel am Körper entlang weit nach hinten, so daß die Vögel mit ihrem langen, kräftigen, kegelförmigen Schnabel nach vorn wie eine Harpune durchs Wasser schießen. Die Halspartie ist kurz und kräftig, so daß auch stärkere Stöße ohne Schaden aufgefangen werden können. Tölpel verfolgen ihre Beute - überwiegend Fische und insbesondere Fliegende Fische, aber auch Kopffüßer - unter Wasser und dringen auch in Tiefen bis zu 30 m vor, wie Totfunde von in Fischernetzen verhakten Vögeln belegen.

Brut
Als gesellige Vögel nisten Tölpel in oft riesigen Kolonien auf Küstenfelsen und Vorgebirgen und fliegen auch gemeinsam auf Nahrungssuche. Manche Arten formen nur eine flache Nestmulde im Erdboden oder im Guano, während andere - z. B. der 73 cm lange Brauntölpel (Sula leucogaster) - regelrechte Nester aus Pflanzenmaterial am Boden, im Strauchwerk und sogar in Bäumen - wie der 75 cm lange Graufußtölpel (Sula abbotti) - anlegen.

Das Gelege besteht bei den tropischen Arten meist aus 2, seltener auch aus 3 Eiern, während die 3 Tölpel der Gattung Morus nur jeweils ein Ei legen. Eine weiße, kalkige Schicht überzieht die grünlichen oder hellblauen Eier, aus denen ein noch unbeduntes Junges schlüpft. Schon bald aber bildet der junge Tölpel ein weißes Dunenkleid aus. Die Altvögel füttern ihren Nachwuchs mit angedauten Fischen, die die Jungtiere tief aus dem Schlund der Eltern hervorholen.

Im Jugendgefieder sehen Tölpel überwiegend braun aus. Erst nach 2-3 Jahren schließlich mausern sie das weiße Alterskleid mit seiner für jede Art charakteristischen schwarzen Zeichnung. Bei einigen Arten brüten auch braune Tiere; ob es sich hierbei um Farbphasen oder noch unausgefärbte Vögel handelt, ist noch nicht eindeutig geklärt.

Gefährdung
Der Graufußtölpel (Sula abbotti) steht als ernsthaft bedrohte Art im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens.




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